Muss Hilden im kommenden Jahr 38 Millionen Euro neue Schulden machen?

Stadtrat stimmt über defizitären Haushalt 2022 ab

Seit über zwei Monaten liegt der Haushaltsentwurf 2022 der Stadt im Rathaus aus. Einwendungen von Einwohnerinnen und Einwohnern wurden laut Beschlussvorlage der Stadt nicht erhoben. Und so dürfte denn am kommenden Dienstag, 14. Dezember 2021, der Entwurf für das kommende Jahr verabschiedet werden.

 

Städtischer Haushalt: für „Normalos“ ein Buch mit sieben Siegeln

Der uns vorliegende Haushaltsentwurf 2022 ist ein dickes Buch mit 668 (!) Seiten voller Zahlen und Tabellen. Dieses Buch zu lesen ist das Eine, es zu verstehen das Andere.

Das Erste haben wir getan, das Zweite blieb uns angesichts der Fülle an Details im Wesentlichen verschlossen.

 

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Zu erwarten ist leider, dass unsere Stadt das kommende Jahr mit einem Minus abschließen wird. Dieses Minus wird mit gut 10 Millionen Euro aus der Ausgleichsrücklage und der allgemeinen Rücklage finanziert.

Allerdings könnte der Fehlbetrag auch noch höher ausfallen, wenn die Belastungen wegen Covid-19 weiter steigen sollten.

 

Die Stadt will trotzdem weiter investieren

Trotz der klammen Kassenlage will und wird Hilden auch in Zukunft investieren (aber auch durch ➤ Gebührenerhöhungen mehr Einnahmen erzielen…).

U.a. soll ein neuer Großkindergarten auf dem Gelände vom Holterhöfchen entstehen (➤ die Entstehungsgeschichte war allerdings sehr kurios und holprig). Veranschlagt werden um die 5 Millionen Euro. Für diese und weitere langfristige Projekte soll ein Kreditrahmen von rund 38 Millionen Euro vorgesehen werden.

 

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Mit dem nunmehr zur Abstimmung vorgelegten Haushalt 2022 hat die Stadt gleichwohl einen Konsolidierungskurs eingeleitet, der in Zukunft zu einem strukturell ausgeglichenen Haushalt führen soll. Gut so!

 

Warum ist Hilden eigentlich „klamm“?

Hilden hat es versäumt, schuldenfrei zu werden. Schuldenfreiheit für eine Kommune anzustreben, verlangt konsequente Ausgabendisziplin und ein starkes Durchhaltevermögen auf politischer Ebene über Parteigrenzen und Wahlperioden hinweg. In Langenfeld hat dieser Prozess 20 Jahre gedauert.

 

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Die unterschiedlichen Stadtparlamente in Hilden haben sich nie zu einer solchen Entscheidung durchringen können. Nach der letzten Kommunalwahl haben wir alle im Rat der Stadt vertretenen Parteien gefragt, ob sie sich für Schuldenfreiheit der Itterstadt starkmachen würden. Keine (!!) Partei, bzw. Fraktion hat diese Frage befürwortet.

 


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Dabei zeigt sich in unseren schuldenfreien Nachbarstädten, dass nach Jahren der Entbehrungen, ohne die ein solches Ziel nicht erreicht werden kann, jede schuldenfreie Stadt deutlich besser dasteht als vorher.

 

Bericht: Walter Thomas
Foto: anzeiger24.de / PublicDomainPictures/Pixabay

 


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