Ratssitzungen im Internet verfolgen: Was beschließen unsere Mandatsträger?

Bürgermeister Pommer: Rats-TV ermöglichst neue Teilhabe an der Stadtpolitik

Ratssitzung – kann manchmal für Zuschauerinnen und Zuschauer zäh und mühselig sein. Aber auch spannend – je nach Thema und Interesse (zum Beispiel: Kinderbetreuung, Straßensanierung, neue Bauprojekte etc.).

Auf jeden Fall werden hier größtenteils Entscheidungen getroffen, die den Alltag der Bevölkerung betreffen. Es lohnt sich also schon, den gewählten Volksvertreterinnen und -vertretern einmal bei den Debatten zuzusehen: Wer bestimmt hier eigentlich was?

Doch offenbar gibt es eine Hemmschwelle, jedes Mal dafür extra in die Stadthalle zu kommen und sich die stundenlangen Diskussionen „anzutun“. Vielleicht senkt sich diese Hürde aber, wenn man dies bequem von zuhause aus machen kann?

 

Der Hildener Stadtrat wird nun die öffentlichen Teile der nächsten fünf Sitzungen 2023 live im Internet übertragen. Am Mittwoch, 15. Februar 2023, startet das Pilotprojekt „Rats-TV“.

Die weiteren Termine: 19. April, 21. Juni, 13. September und 12. Dezember.

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„Ratsarbeit wird transparenter“

Die Bürgerinnen und Bürger haben so die Möglichkeit, virtuell und digital teilzunehmen und zu verfolgen, wie und worüber ihre 64 gewählten Vertreterinnen und Vertreter abstimmen

Auf der städtischen Homepage wird das Video anschließend bis zur Veröffentlichung des offiziellen Protokolls abrufbar sein. „So schaffen wir für Menschen, die aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen nicht persönlich bei den Sitzungen anwesend sein können, die Möglichkeit zur Teilhabe“, sagt Bürgermeister Claus Pommer. 

Dafür hat die Stadt die Fachfirma multibc beauftragt, die unter anderen auch den Kreistag Mettmann betreut.

 

„Mit dem Projekt wollen wir die Arbeit des Rates noch transparenter machen“, ergänzt Bürgermeister Pommer. Er ist überzeugt davon, dass das Rats-TV eventuelle Hürden abbaut und das Interesse an der politischen Arbeit steigert.

  

Gute Erfahrungen aus dem Kreis Mettmann

Dann bleibt noch die Frage, ob sich die Hildenerinnen und Hildener eine Live-Schalte in den Rat überhaupt ansehen werden.

Immerhin: Der Kreis Mettmann hat bereits einige Erfahrungen aus mittlerweile sechs gestreamten Sitzungen des Kreistages gesammelt:

7. Oktober 2021:
4321 Gesamtaufrufe, davon 350 „gleichzeitige“ Zuschauerinnen und Zuschauer 

 

13. Dezember 2021:
758 Gesamtaufrufe, davon 466 „gleichzeitige“ Zuschauerinnen und Zuschauer 

 

7. April 2022:

151 Gesamtaufrufe, davon 85 „gleichzeitige“ Zuschauerinnen und Zuschauer 

 

20. Juni 2022:

259 Gesamtaufrufe, davon 133 „gleichzeitige“ Zuschauerinnen und Zuschauer 

 

23. September 2022:

259 Gesamtaufrufe, davon 159 „gleichzeitige“ Zuschauerinnen und Zuschauer 

 

15. Dezember 2022:

297 Gesamtaufrufe, davon 135 „gleichzeitige“ Zuschauerinnen und Zuschauer 

 

Also: Von mal zu mal gab es immer eine kleine Steigerung. 

„Im Jahr 2022 gab es insgesamt 15.023 Zugriffe auf das Livestream und die archivierte Aufzeichnung„, ergänzt Kreissprecherin Daniela Hitzemann auf Anfrage. 

 

Und bereits zur April-Sitzung hieß es in einem Bericht: „Zusammengefasst kann gesagt werden, dass das Live-Streaming von Sitzungen des Kreistages sowohl seitens der Sitzungsteilnehmerinnen und Sitzungsteilnehmer, als auch seitens der Öffentlichkeit prinzipiell gut angenommen worden ist und von einem adäquaten Nutzen gesprochen werden kann. Gerade die hohe Teilnahmebereitschaft seitens der Kreistagsmitglieder und der Verwaltung sowie die Gesamtzugriffszahl und durchschnittliche Verweildauer der Zuschauerinnen und Zuschauer sind hierfür gute Indikatoren. Das Ziel, die Beratungen des Kreistages für mehr Menschen transparenter und zugänglicher zu machen, scheint erreicht worden zu sein.“

 

Ob das dann in Hilden auch so gelingen wird…?

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos/Collage: anzeiger24.de / M.R. Rony/Pixabay

 


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