
Wer sich in diesen sonnigen Tagen wieder öfter auf das Fahrrad schwingt und ein paar Runden durchs Grüne rund um Hilden und Erkrath drehen will, wird an einer besonderen Stelle derzeit ausgebremst – und das noch für längere Zeit. Seit Anfang Februar ist die Unterführung des Weges Birken / An der Brandshütte unter der A3 – nördlich des Autobahnkreuzes Hilden – abgeriegelt. Der Grund: Die Rheinland der Autobahn GmbH ersetzt vier der sieben Teilbauwerke der Autobahnbrücke.
Dabei wird eine „neuartige Modulbauweise“ erprobt, die auch bei künftigen Maßnahmen angewendet werden soll.
Radfahrer und Fußgänger müssen nun auf eine Umleitungsstrecke über die im Norden parallel verlaufende Max-Planck-Straße ausweichen. Die Nutzer der A3 können ganz normal über diese Stelle fahren – im Baustellenbereich gilt jedoch Tempo 80.
Warum wird das Teilstück erneuert?
„Die ältesten der sieben Teilbauwerke stammen aus dem Jahr 1936, die restlichen aus 1967“, erläutert die Autobahn GmbH. „Betoninstandsetzungsarbeiten wurden zuletzt 2006 durchgeführt. Das gesamte Bauwerk weist eine Restnutzungsdauer bis Ende 2026 auf.“ Es besteht also dringender Handlungsbedarf.
Rund 63.700 Fahrzeuge rauschen pro Tag in nördlicher Fahrtrichtung über diese Stelle, über 64.400 sind es in südlicher Richtung. In Spitzenzeiten werden 70.900 bzw. 75.350 Fahrzeuge gezählt, listet der Autobahn-Betrieb aus.
Was ist das Besondere an der neun Modulbauweise?
„Bei diesem Projekt wird der Überbau mit direkt befahrbaren Modulplatten, also Fertigteilen, ohne Abdichtung ausgeführt. Die vorgespannten Modulplatten werden mit hochfestem, selbstverdichtetem Beton hergestellt. Durch die witterungsunabhängige Fertigung wird eine hohe Qualität und eine lange Nutzungsdauer sichergestellt“, erläutert Birte Springer aus dem Team „Konstruktiver Ingenieurbau“ die neuartige Technik.
Diese Modulbauweise wurde bereits nach dem Hochwasser an der Ahr an vier Brücken eingesetzt, um die dortige Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen, so Springer: „Wir nutzen die Maßnahme als Pilotprojekt, um Verbesserungspotentiale und zeitliche Einsparpotenziale zu entdecken. Wir wollen effizientere Handlungsstränge beim Ersatzneubau von Brücken erkennen und bei Prozessoptimierungen einfließen lassen.“
So soll die Bauzeit verkürzt und die Eingriffe in den Verkehr verringert werden, heißt es weiter: „Nach der Montage wird die Oberfläche im sogenannten Grinding-Verfahren geschliffen, um eine Lärmminderung und einen optimalen Fahrkomfort im Verkehr zu erzielen.“
Allzu schnell geht es aber trotzdem nicht: Die Maßnahme soll bis Mitte 2027 dauern (mehr Infos um Ablauf gibt es hier). Die Gesamtkosten liegen bei rund 18 Millionen Euro.
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.
