
Nach und nach machen sich die Sparmaßnahmen der Stadt aufgrund der prekären Haushaltslage an immer mehr Stellen bemerkbar. So hat das Rathaus nun auch „die finanziellen Mittel für die Förderung der Taschengeldbörse (TABHi) [der AWO] gestrichen“, wie es in einem Bericht für den Sozialausschuss am 19. März 2025 heißt.
Was ist die Taschengeldbörse?
Die TABHi vermittelt seit Juni 2014 Jobs zwischen Jugendlichen (Jobbern) und Senioren (Jobanbietern) – ein Generationen übergreifendes Projekt.
Die „Jobber“ unterstützen die „Jobanbieter“ bei Gartenarbeiten, im Haushalt, bei Fragen und Beratung rund um PC und Smartphones, bei Betreuungen von Menschen und Tieren, bei Einkäufen und anderen Alltagserledigungen. Dafür gibt es ein „Taschengeld“.
Allein in 2024 kamen 74 Jobangebote zustande, heißt es in dem Bericht der Hildener AWO: „Zurzeit sind ca. 40 Jobber bei der Taschengeldbörse tätig bzw. bereit zur Vermittlung. In der Kartei stehen fast 500 Jobanbieter, von denen natürlich nicht alle ständig Jobs anbieten bzw. keine Hilfe durch die Taschengeldbörse mehr benötigen.“
Eine Win-Win-Situation, unkomplizierte Unterstützung – und noch mehr: „Neben dem Erfolg, einen Job zufriedenstellend für beide Seiten vermittelt zu haben, passiert es gelegentlich auch, dass sich beide Seiten so gut verstehen, dass ein freundschaftlicher Kontakt entsteht“, schreibt die AWO weiter. „Gerade die Senioren, die alleine leben, berichten oft davon, dass ihnen trotz Unterstützung durch die Familie, den Pflegedienst oder Nachbarn und Freunden noch Hilfe fehlt. Sie begrüßen es dann sehr, auf die Jobber bei der Taschengeldbörse zurückgreifen zu können.“
Doch wie geht es nun weiter?
Die TABHi wurde jährlich mit 3.000 Euro von der Stadt bezuschusst – eine freiwillige Leistung, die nun auf den Prüfstand gestellt wurde. Damit wurde u.a. die Koordinatorin, die selber als „Minijobberin“ für die AWO tätig ist, finanziert.
„Wenn nun der Zuschuss gestrichen wird, so führt dies zwangsläufig entweder zu einer Verringerung der Arbeitszeit der Koordinatorin oder zur völligen Schließung der Taschengeldbörse“, erklärt der AWO-Ortsverein, der sich „leider nicht in der Lage“ sieht, „seinen Eigenanteil so zu steigern, dass der wegfallende städtische Zuschuss kompensiert werden könnte. Da wir uns zurzeit schon um Spenden und Sponsoren für die Börse bemühen, würde ein halbierter Zuschuss eine Fortsetzung der Tätigkeit absichern.“
Ein bisschen will die Stadt Hilden der AWO allerdings doch noch unter die Arme greifen. In dem Verwaltungsbericht heißt es dazu: „Der Träger erhält Unterstützung bei der Akquise neuer Fördermittel durch die Stadt Hilden.“
Bedeutet also: Die AWO muss sich andere Geldquellen suchen, soll aber nicht ganz alleine gelassen werden.
Bericht: Achim Kaemmerer
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