Seniorenzentrum Erikaweg: Palliative-Care-Konzept für Menschen mit Demenz in der Sterbephase

Würdevolles Abschiednehmen mit Nähe und in Gemeinschaft

Mit dem Ziel, die Lebens- und Sterbequalität von Menschen mit Demenz in ihrer letzten Lebensphase maßgeblich zu verbessern, hat das Seniorenzentrum Erikaweg ein innovatives Palliative-Care-Konzept eingeführt. Dank der großzügigen Förderung durch die Matthias-Brock Stiftung in Höhe von 239.000 Euro für die kommenden drei Jahre wurde zum 1. Juli 2025 eine spezialisierte Fachkraft für Palliative Care eingesetzt, die sich voll und ganz der individuellen Begleitung der Bewohnerinnen und Bewohner widmet.

 

Nicht alleine lassen, Ängste reduzieren und intensiv begleiten

Am Fliederweg entsteht ein künftiger spezialisierter Wohnbereich für 58 Menschen mit Demenz, der die besonderen Bedürfnisse dieser sensiblen Gruppe im Lebensübergang anerkennt. „Menschen mit Demenz haben gerade in der Sterbephase ein hohes Bedürfnis nach Nähe und Gemeinschaft, verbringen aber oft aus strukturellen Gründen viel Zeit alleine“, erklärt Andrea Köhler, Prokuristin „Die tägliche Pflege, die oft zeitlich getaktet ist, kann diesen individuellen Bedürfnissen nur bedingt gerecht werden.“

 

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Hier setzt das neue Konzept an: Die spezialisierte Palliative-Care-Fachkraft wird sich darauf konzentrieren, eine ruhige und geborgene Atmosphäre zu schaffen, Ängste zu reduzieren und durch kontinuierliche Präsenz und einfühlsame Zuwendung Einsamkeit vorzubeugen. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem die Erfassung von Bedürfnissen, die Anwendung nicht-pharmakologischer Interventionen wie Basale Stimulation oder Aromatherapie sowie die intensive Begleitung und Entlastung der Angehörigen.

 

Geborgenheit bis zum letzten Atemzug

„Wir betrachten Demenz als terminale Erkrankung und möchten sicherstellen, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner bis zum letzten Atemzug in Würde und Geborgenheit leben können“, Beate Linz-Eßer, Geschäftsführerin der Seniorendienste Hilden. „Es geht uns um eine personenzentrierte Begleitung, die die individuellen Bedürfnisse und die Lebensgeschichte jedes Einzelnen in den Mittelpunkt stellt.“

 

Die neue Stelle geht über die Standardversorgung hinaus. Sie entlastet das reguläre Pflegeteam, das sich aufgrund von Fachkräftemangel und hoher Arbeitsbelastung oft nicht die nötige Zeit für diese intensive Begleitung nehmen kann. „Die Expertise unserer Palliative-Care-Fachkraft, die über langjährige Hospizerfahrung und eine umfassende Palliativausbildung verfügt, ist von unschätzbarem Wert für uns“, betont Mirjam Schmela, Leiterin des Sozialen Dienstes.

 

Brock-Stiftung sichert Umsetzung für drei Jahre

Die Förderung durch die Matthias-Brock-Stiftung sichert die Umsetzung und ermöglicht es den Seniorendiensten Hilden einen neuen Standard in der Demenzversorgung am Lebensende zu setzen. „Das Ziel ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern des Fliederwegs ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität und ein friedliches, würdevolles Abschiednehmen zu ermöglichen. Hierfür haben wir gerne die größte Einzelspende seit vielen Jahren zugesagt,“ ergänzt Reinhard Gatzke, Vorsitzender der Matthias-Brock-Stiftung.

 

Quelle/Foto: Seniorendienste Stadt Hilden gGmbH

 

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