
In der jüngsten Ratssitzung der Stadt Hilden wurde der neue Mietspiegel vorgestellt. Er war bereits seit längerer Zeit angekündigt worden und tritt zum 1. Januar 2026 in Kraft. Ein direkter Vergleich mit dem bisherigen Mietspiegel aus dem Jahr 2021 ist jedoch nur eingeschränkt möglich, da sich Aufbau und Berechnungsgrundlagen verändert haben.
Der neue Mietspiegel ist deutlich vereinfacht. Alle Wohnungen werden nun nach denselben Grundsätzen bewertet. Die Wohnlage spielt dabei keine Rolle mehr. Ob eine Wohnung an einer Hauptstraße, nahe der Autobahn oder in einer ruhigen Grünanlage liegt, wird nicht mehr berücksichtigt.
Grund dafür ist eine statistische Auswertung, die ergeben hat, dass die Lage innerhalb Hildens keinen messbaren Einfluss auf die Höhe der Nettokaltmiete hat. Deshalb gibt es im neuen Mietspiegel keine besonderen Wohnlagen mehr.
Deutliche Preissteigerungen bei älteren Wohnungen – bis fast 70 %!
Besonders stark steigen die Richtmieten für ältere Wohnungen. Das betrifft vor allem Gebäude mit Baujahren bis 1949.
- Kleine Wohnungen bis 50 Quadratmeter aus dieser Zeit kosteten laut Mietspiegel 2021 noch durchschnittlich 5,56 Euro pro Quadratmeter. Künftig liegt der Wert bei 9,39 Euro. Das ist ein Anstieg von fast 70 Prozent.
- Mittlere Wohnungen zwischen 50 und 80 Quadratmetern steigen von 5,46 Euro auf 8,32 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht immer noch einem Plus von über 50 Prozent.
- Große Wohnungen über 80 Quadratmeter erhöhen sich von 9,28 Euro auf 7,88 Euro pro Quadratmeter – ebenfalls eine massive Steigerung.
Für Mieterinnen und Mieter älterer Wohnungen bedeutet der neue Mietspiegel also spürbare Mehrkosten.
Neuere Wohnungen teilweise günstiger
Überraschend ist die Entwicklung bei neueren Wohnungen. Hier sinken die Richtwerte teilweise sogar. Wohnungen aus den Baujahren 2015 bis 2022 kosten bei kleinen Wohnflächen künftig 11,89 Euro pro Quadratmeter – nur minimal mehr als bisher.
Bei mittleren Wohnungen dieser Baujahre sinkt der Richtwert von 11,21 Euro auf 10,82 Euro. Und auch bei großen Wohnungen fällt der Quadratmeterpreis von 10,90 Euro auf 10,38 Euro. Damit liegen die neuen Richtmieten für moderne Wohnungen teilweise unter denen des Mietspiegels von 2021.


Quelle: Welling Immobilien.Beratung Hilden
Keine Zuschläge mehr für Sonderausstattung
Eine weitere wichtige Änderung: Bestimmte Ausstattungsmerkmale dürften künftig nicht mehr zu einer höheren Miete führen. Dazu zählen unter anderem:
- Einbauküchen
- Manuell betriebene Rollläden
- Gärten zur alleinigen Nutzung
- Aufzüge
Solche Merkmale gelten nun als Standard und rechtfertigen keinen zusätzlichen Mietaufschlag mehr.
Der neue Mietspiegel bringt Gewinner und Verlierer. Während Mieterinnen und Mieter in neueren Wohnungen möglicherweise weniger bezahlen müssen, müssen vor allem Bewohner älterer Wohnungen mit deutlichen Mietsteigerungen rechnen. Gleichzeitig sorgt der vereinfachte Aufbau für mehr Transparenz, auch wenn er nicht allen gerecht wird.
Alle Infos zum Mitspiegel können hier heruntergeladen werden
Bericht: LT
Foto: O. Pidvalnyi / Pixabay
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