Forderung ans Rathaus: ‚Die Stadt aus Sicht von Radfahrenden und Zufußgehenden betrachten‘
„Hilden wäre eine ideale Fahrradstadt, das sagen uns die Bürgerinnen und Bürger immer wieder“, so heißt es im aktuellen Newsletter des ADFC neanderland/Kreisverband Mettmann. „Das gesamte Stadtgebiet ist flach und zentriert, d.h. aus allen Stadtteilen ist das Zentrum in wenigen Minuten mit dem Rad erreichbar.“
Aber: „Leider wird für den Radverkehr immer noch zu wenig getan“, kritisiert die Lobbygruppe.
Erste Ansätze seien zwar erkennbar, zum Beispiel die Ausweitung der Fahrradstraßen (wir haben berichtet), oder überdachte Abstellanlagen für Lastenräder. „Dennoch hat man den Eindruck, dass es andere Kommunen deutlich besser hinbekommen“, so das Urteil.
Warum…?
Negativ-Beispiele: Fritz-Gressard-Platz, Hagelkreuz, Berliner Straße
Der ADFC nennt einige Beispiele:
„Die Neugestaltung des Fritz-Gressard-Platzes ist für Radfahrer und Zufußgehende komplett verunglückt. Radfahrende sollen sich auf dem viel zu engen Fußweg, der auch noch eine Haltestelle hat, an Passanten vorbeischlängeln. Wir denken, das ist eine Zumutung für alle Beteiligten.“
Die Hagelkreuzstraße ist schon längst eine Fahrradstraße und darf eigentlich nur von Anliegern motorisiert befahren werden, aber: „Leider wird sie gerne als Schleichweg zwischen Hagelkreuz und Lindenplatz benutzt. Aktuell ist aufgrund der Sperrung der Richrather Straße das Verkehrsaufkommen so hoch, dass Radfahrer, die die Einbahnstraße in Gegenrichtung benutzen dürfen, sogar gefährdet werden.“ Auch das haben wir mehrfach moniert…
Von der Berliner Straße mit dem Rad in die Mettmanner Straße oder Hoffeldstraße abzubiegen, „gleicht einer Akrobatik, da entweder Poller, Gebüsche oder andere Dinge im Weg sind. Lastenräder haben hier gar keine Chance“, meint der ADFC.
Und: „Uralte störende Poller am Fritz-Gressard-Platz und Anforderungsampeln (sog. ‚Bettelampeln‘) erschweren das Vorankommen für Radfahrende und Zufußgehende schon seit vielen Jahren.“
Auch der Übergang auf der Benrather Straße sei „schon lange unfreundlich für Radfahrer, eine einfache Absenkung des Bordsteins würde genügen.“
Und nun?
Der ADFC fordert daher: Die „Verantwortlichen“ im Rathaus sollten einmal „die Stadt aus der Sicht von Radfahrenden und Zufußgehenden betrachten – es wird höchste Zeit!“
Derzeit arbeitet die Verwaltung an einem „Mobilitätskonzept“, das u.a. die Förderung des Radverkehrs zu Ungunsten der Autofahrerinnen und Autofahrer vorsieht.
Doch ein Update lässt derzeit auf sich warten…
Gelegenheit zur Diskussion mit dem ADFC Hilden bietet sich beim nächsten Radlertreff am Donnerstag, 5. Oktober 2023, ab 19 Uhr im Haus Tillmann, Richrather Straße 156, an.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de
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