
Es war einst das Vorzeigeobjekt für Angebote zur Kinder- und Jugendförderung. Inzwischen dümpelt das Area 51 im Hildener Norden ein wenig vor sich hin. Wie geht es nun weiter?
Die CDU-Ratsfraktion fordert von der Verwaltung ein „Gesamtkonzept“ für die Zukunft – und das bereits seit November 2021, kritisiert nun CDU-Ratsherr Fabian Filatov auf Nachfrage von anzeiger24.de: „Es wurden wiederholt Versprechungen seitens des Dezernates nicht eingehalten.“
Allerdings sollte Anfang März im Jugendhilfeausschuss ein Plan vorgestellt werden; die Vorlage wurde aber von Bürgermeister Claus Pommer wieder zurück gezogen – es fehlten wohl noch einige Details.
Ein Runder Tisch mit Vertretern der Fraktionen und Verwaltung habe zwar ein ‚Konzept für kulturelle Bildung‘ erstellt. „Dies ist jedoch nicht mit einem konkreten Konzept für die Jugendarbeit am Standort Area 51 zu vergleichen“, so Filatov. „Hier lässt das zuständige Dezernat weiterhin Fragen offen, denn es wird wiederholt behauptet, dass einige Punkte noch zu klären sind. Dies gibt uns als Politik und vor allem den handelnden Akteuren vor Ort keine Handlungssicherheit. Das, was uns vorgelegt wurde, ist kein gesamtstädtisches Konzept in Bezug auf das Area 51.“
Erwartet wird eine konkrete Aufstellung mit kulturellen Veranstaltungen, Jugendarbeit, Bildungsangeboten und Vermietung der Räumlichkeiten, Spielmobil-Einsätze, Offene Treffs sowie Personal- sowie Sachkosten und Zielaufgaben.
In dem zurück gezogenen Konzept stand unter anderem auch, dass der Bürgertreff (der wegen einer Kita-Erweiterung von der Lortzingstraße wegziehen muss) in das Area 51 integriert werden soll: „Auch hier sollte ein Konzept der Stadtverwaltung Klarheit darüber geben, wie eine Fremdvermietung mit den anderen Aufgaben vereinbar ist und erfolgreich gelingen kann“, sagt Filatov.
SPD verweist auf Sparvorgaben und Stimmverhalten der CDU
Den Vorwurf kann die SPD-Fraktion jedoch nicht nachvollziehen: „Diese Forderungen wirken widersprüchlich – denn genau die politischen Entscheidungen, die die Christdemokraten selbst mitgetragen haben, machen die Umsetzung der Forderung jetzt unmöglich“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Auf Vorgabe des Verwaltungsvorstands mussten im zuständigen Dezernat III 1,2 Millionen Euro eingespart werden. Die daraus resultierenden Vorschläge, darunter auch Einschnitte beim Personal des Area 51, wurden im Jugendhilfeausschuss auf Bestreben der CDU zunächst aufgehoben. Doch der Finanzausschuss und der Rat – mit Stimmen der CDU – haben diese Entscheidung anschließend wieder kassiert. Eine Finanzierungslücke bleibt bestehen.“
Zum Vorwurf des fehlenden Gesamtkonzeptes sagt die SPD: „Das ist, als würde man erst das Lenkrad herausreißen – und sich dann wundern, dass sich das Auto nicht mehr steuern lässt.“
Die SPD nimmt auch Dezernent Sönke Eichner in Schutz: Dieser habe „frühzeitig zugesichert, den Status quo zu halten: Drei Tage Offene Tür im Area 51 bleiben gesichert. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis sorgfältiger Abwägung und verlässlicher Verwaltungsarbeit – trotz aller finanziellen Engpässe.“
CDU-Ratsherr Filatov lässt dennoch nicht locker: „Es wird kontinuierlich darauf verwiesen, dass die Haushaltslage in Hilden schwierig ist. Aber es müssen klar und deutlich Prioritäten bei Sparmaßnahmen gesetzt werden, und für uns gehört die Jugend- und Kinderförderung, im Rahmen eines Offenen Treffs in Hilden nicht dazu. Die SPD-Fraktion fordert einen Blick auf das große Ganze. Genau dies würde ein umfassendes Gesamtkonzept des zuständigen Dezernates ermöglichen und die Kommunalpolitik wieder zu einem handelnden Akteur machen.“
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Archiv anzeiger24.de
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