Aus für Abenteuerspielplatz droht – mal wieder: So hat die Politik entschieden

FZG kämpft mit den Jahresabrechnungen – Politik und Verwaltung ungeduldig

Vor rund zwei Jahren schon mussten Kinder, Eltern und die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte (FZG) um die Zukunft des Abenteuerspielplatzes bangen. Im Sommer 2022 gab es eine Einigung mit der Stadt über eine Finanzierung bis 2025.

 

Doch auch die drohte wieder zu kippen. Denn weil die FZG Zuschüsse eingenommen hat, aber für 2021 und 2022 angeblich keine nachvollziehbare Jahresabschlüsse vorgelegt hat, soll ihr nun der Weiterbetrieb verwehrt werden.

 

Nun waren die Betroffenen in Aufruhr. Doch das letzte Wort hat die Politik. Und nun konnte sich der Hauptausschuss des Stadtrates am 22. November 2023 fraktionsübergreifend und einstimmig auf eine Lösung verständigen, die auch die zahlreich erschienenen Familien glücklich machte…

 

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Halbes Jahr Zeit gewonnen

Zunächst kursierten unter den Fraktionen unterschiedliche Lösungsvorschläge. Die SPD beispielsweise wollte, dass der Abenteuerspielplatz komplett in kommunale Trägerschaft übergeht. Die FDP hätte lieber, dass ein freier Träger gesucht wird. Die CDU wollte wegen der Kosten den Abenteuerspielplatz in ein Freigelände umwandeln, also wie ein normaler Spielplatz ohne pädagogisches Konzept.

 

Am Ende der Debatte steckten die Ratsmitglieder die Köpfe zusammen und stimmten über folgenden Antrag ab:

Die FZG kann den Abenteuerspielplatz vorerst bis zum Sommer 2024 weiter betreiben. In der Zeit wird aber ein neuer Träger gesucht. Das pädagogische Konzept soll dabei fortgesetzt werden. Die Zuschüsse an die FZG werden treuhänderisch verwaltet.

 

Mit Applaus und „Danke“ verabschiedeten sich die erleichterten Eltern.

 

Doch man sollte nicht vergessen: Es ist nur eine vorübergehende Lösung, und der Stadtrat muss am 12. Dezember 2023 noch einmal final abstimmen.

 

Warum kann die FZG keine Schlussrechnungen vorlegen?

Die Ratsmitgliede äußerten bei der Debatte auch ihren Unmut darüber aus, dass die FZG keine Schlussrechnungen vorgelegt hat.

Wir fragen nach beim Vorsitzenden Michael Krambrock. Der räumt ein, dass die Buchhaltung höchst kompliziert geworden sei, u.a. hätten die Vorgänger vieles „falsch verbucht“, und das habe man jetzt nachträglich aufarbeiten und korrigieren müssen – „und das kriegen wir als Ehrenamtliche alleine nicht hin“.

 

Hinzu kommt: „Im Februar hat unsere Buchhalterin gekündigt. Dann haben wir ein externes Büro beauftragt. Und vor acht Wochen hat deren Buchhalterin gekündigt, daraufhin ist auch die Firma abgesprungen.“

Jetzt wurde sogar die Unternehmensberatung PWC eingeschaltet, um das Dickicht zu lichten.

 

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Und was ist, wenn der Abschluss eines Tages endlich gelungen sein wird? Wird oder will die FZG dann weitermachen? Darauf will sich Michael Krambrock jetzt noch nicht festlegen.

 

Nur von einem ist er überzeugt: Die Stadt Hilden könne beim Abenteuerspielplatz nicht das leisten, was die FZG geleistet hat. Zum Beispiel war die Pflege der Anlage Teil des pädagogischen Konzeptes. Außerdem erhalte die FZG regelmäßig Spenden, die dann bei einer Übernahme der Stadt wegfallen würden, meint Krambrock.

 

Also: Die Betreiber haben jetzt etwas Zeit gewonnen. Spätestens in einem halben Jahr werden sich Politik und Verwaltung wieder etwas überlegt haben müssen, wenn es keine neue Einigung mit der FZG gibt.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: FZG/Pixabay

 


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