Bauhof reinigt Teichanlagen – Umweltschützer sind irritiert: Warum jetzt?

Stadt widerspricht der Kritik, dass Tiere zu schaden kommen

Frühjahrsputz bei den Hildener Teichanlagen: Mitte April hat der Zentrale Bauhof mit der Reinigung der Gewässer im Holterhöfchen, im Stadtpark und an der Stadthalle begonnen. Das hat allerdings einige Naturschützer irritiert. So kritisiert beispielsweise ein User aus unserer Facebook-Community: „Der Zeitpunkt dieser Aktion ist komplett falsch. Man hätte es im Herbst machen müssen, um möglichst wenig Schaden zu verursachen . Jetzt haben Frösche, Kröten, Molche und andere Amphibien schon abgelaicht, und der ganze Laich ist bei dieser Aktion zu Schaden gekommen. Vielerorts sind schon unzählige Kaulquappen in den Anlagen.“

Dem widerspricht allerdings der Städtische Bauhof…

 

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Bauhof: Vögel, Fische und Frösche tummeln sich in natürlichen, nicht künstlichen Lebensräumen

„Ein Team der Grünunterhaltung hat die drei künstlich angelegten Teiche entleert und anschließend den Boden mit Schaufeln und Besen von Schlamm sowie Abfällen befreit“, erklärt die Stadt Hilden in einer Pressemitteilung. „Zum Schluss wurde neues Grundwasser eingelassen. Ein Fachunternehmen hat den Schlamm fachgerecht entsorgt.“

 

Torsten Rekindt, Leiter des Zentralen Bauhofs, ergänzt: Herbstlaub und Brotreste hätten sich auf den Böden abgelagert. Daher sei „aus Sicht des Zentralen Bauhofes eine Teichreinigung unter anderem auch erst dann sinnvoll, wenn das Laub vollständig von den Bäumen gefallen ist“.

Pflege- und Rückschnittarbeiten müssen vor Beginn der Vogelschutzzeit abgeschlossen sein. Dazu Ernst Sander, Leiter der Grünkolonne: „Da es sich um künstlich angelegte Gewässer in sehr belebter Umgebung handelt, ist es den meisten Vögeln hier zu laut und zu trubelig zum Brüten. Sie bevorzugen ruhige Alternativen wie den Menzelsee. Finden die Kollegen unerwartet doch ein Nest mit Eiern, wird dieses behutsam an einen sicheren Ort innerhalb der Parkanlage gebracht. Die Fische, die im Stadtpark und im Holterhöfchen ausgesetzt worden waren, wurden vor ca. fünf Jahren in den Stadtwald umgesiedelt. Dort haben zum Beispiel auch Frösche und Kröten ihren natürlichen Lebensraum.“

 

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Die drei künstlich angelegten Gewässer im Holterhöfchen, im Stadtpark und an der Stadthalle bieten keinen natürlichen Lebensraum, betont der Bauhof: „Sie bilden einen Erholungsraum für Menschen jeden Alters, die dort spazieren, picknicken, auf den Spielplätzen toben oder einfach die grüne Oase inmitten der Stadt genießen.“

Und ab dieser Woche sollen wieder alle fünf Fontänen sprudeln – sogar der Pinguinbrunnen auf der Kirchhofstraße.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de

 


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