Belebung der Wochenmärkte – erst in 2024?

Grüne scheitern mit Initiative – Stadt will Akquise vom neuen Citymanagement betreiben lassen

Wochenmärkte waren einmal ein beliebter Treffpunkt, wo das (Einkaufs-)Leben pulsierte. Doch das ist in Hilden schon lange vorbei. Im Norden (freitags) und auf dem Nove-Mesto-Platz (mittwochs und samstags) gibt es nur noch wenige Stände, im Süden überhaupt nichts mehr.

Das hat viele Gründe: Zum Beispiel hören viele Beschickerinnen und Beschicker altersbedingt auf und/oder finden keine Nachfolger oder kein „gutes Personal“ mehr.

Doch es gibt noch eine andere Seite: Stadt bzw. Stadtmarketing kümmern sich zu wenig, wird immer wieder beklagt. Wir haben berichtet.

 

Kann man da nicht ansetzen? Ja, meinten die Hildener Grünen und stellten einen Antrag im Stadtrat am 21. Juni 2023 – der prompt von den meisten anderen Fraktionen abgelehnt wurde.

Worum ging es da?

 

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Professionelle Organisation durch Marktgilde – höhere Gebühren?

Die Grünen wollten erreichen, dass die Stadt einmal Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Marktgilde eG einlädt. Die Genossenschaft bietet auf ihrer Internetseite Tipps und Konzepte, um „erfolgreiche gute Wochenmärkte“ (so die Eigenwerbung) zu organisieren.

Nur die Fraktion der Bürgeraktion stimmte neben den Grünen für diese Initiative. Die anderen politischen Lager hatten kaum ein Interesse.

 

Die Verwaltung erklärt in ihrer Stellungnahme: „Die Dienstleistungen des Unternehmens müssen bezahlt werden. Nach ersten Recherchen zu anderen Standorten führt dies üblicherweise zu höheren Marktgebühren für die Marktbeschickerinnen und -beschicker. Auch gibt es Städte, in denen die Märkte mit einem ‚Organisationszuschuss‘ subventioniert werden. In diesen Fällen bezahlen die Städte die Dienstleistung und haben die Aufgabe und die Steuerung nach außen verlagert.“

 

In Leverkusen beispielsweise sei ein Vertrag mit der Deutschen Marktgilde eG gekündigt worden, weil die „angestrebte Verbesserungen nicht erreicht worden“ seien, heißt es weiter.

Der private Anbieter „würde in eine privilegierte Stellung gebracht. Vergaberechtlich kann dies wegen der hervor gehobenen Marktstellung der Deutsche Marktgilde eG zu ungewollten Wirkungen führen“.

 

Wirtschaftsförderung/Citymanagement soll Akquise übernehmen

Doch wie soll es anders besser laufen?

In Hilden ist für die Akquise und Werbung der Wochenmärkte die Stadtmarketing Hilden GmbH zuständig. Doch genau da tut sich ja nichts, u.a. weil man dort wartet, bis sich interessierte Händlerinnen und Händler von selber melden.

 

Die Verwaltung setzt nun offenbar ihre Hoffnung auf die Integration der Stadtmarketing GmbH in die städtische Wirtschaftsförderung – die nach langer Diskussion nun auch vom Stadtrat beschlossen wurde. 

 

Die „Akquise für den Wochenmarkt“ wird in dem Konzept für das neue „Citymanagement“ klar als Aufgabe definiert.

Bis dahin sollte die Marktgilde eG nicht eingeladen, stattdessen weiterhin „das Gespräch mit den lokalen und auch in der Region ansässigen Händlern gesucht werden“.

Das sahen die anderen Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Allianz und AfD ähnlich und folgten dieser Empfehlung.

 

Bedeutet also: Bis zum nächsten Jahr wird sich wohl nicht viel tun.

Dann muss die Wirtschaftsförderung, bzw. das Citymanagement im Rathaus ran. Ob diese Abteilung erfolgreicher sein wird als das Stadtmarketing…?

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto: anzeiger24.de

 


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