Die Lage im Kreis Mettmann
Mit dem heutigen 11. Oktober treten wieder gewichtige Änderungen der Corona-Politik in Kraft. Besonders für nicht geimpfte Personen wird es ungemütlicher: Die Bürgertests in den Schnelltestzentren sind nun kostenpflichtig, je nach Anbieter zwischen 18 und 40 Euro. Wer also nicht immunisiert ist und eine Veranstaltung oder eine Location mit GGG als Zugangsvoraussetzung besuchen möchte, muss tiefer in die Tasche greifen.
Ausnahmen gelten für Menschen, die sich nicht impfen lassen dürfen, zum Beispiel aus medizinischen Gründen oder für Kinder unter zwölf Jahren.
Außerdem erstattet der Staat nicht mehr die Lohnfortzahlung für ungeimpfte Personen, wenn ihnen das Gesundheitsamt Quarantäne verordnet. Ein sehr schmerzlicher Einschnitt für die Betroffenen.
Der Staat will mit diesen Regeln weiterhin der Druck auf Menschen ausüben, die eine Impfung weiterhin ablehnen. Wenn es keine offizielle Impfpflicht gibt, soll auf diese Weise die Quote erhöht werden; so das Kalkül der Politiker.
Kritiker entgegnen, dass dieser Druck eher den Widerstand bei nicht impfwilligen Menschen erhöht. Sie würden jetzt die Tests eher meiden, um nicht entdeckt zu werden. Das erhöht die Dunkelziffer, viele infizierte Menschen können so nicht ausgemacht werden.
Außerdem seien geimpfte Menschen weiterhin infektiös; die Impfung schütze nicht vor der Ansteckung, sondern vor einer schweren Covid-Erkrankung.
In dieser Woche haben außerdem die Herbstferien haben begonnen. Für die Schüler in NRW bedeutet das nicht nur eine unterrichtsfreie Zeit, sondern auch: sie werden in der Schule nicht getestet. Für Besuche von GGG-Veranstaltungen während der Herbstferien brauchen sie aber einen negativen Test. Was bedeutet das nun? ➤ Mehr dazu
Tagesaktueller Report: „Corona-Zahlen“ im Kreis Mettmann
Zur Erläuterung: Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage sind
– die Inzidenz; Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 35, danach 35 bis 100 und über 100
– die Hospitalisierungsrate; Fälle der „Corona-Patienten mit Symptomen“ im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 1,5, danach 1,5 bis 5 und über 5
– die Auslastung der Intensivbetten; Schwellenwerte: unter 3%, danach 3 bis 12% und über 12%)
Werden zwei der drei Leitindikatoren drei Tage hintereinander in der jeweiligen Stufe überschritten, werden bestimmte Maßnahmen notwendig. Das Robert-Koch-Institut erläutert dies näher auf Seite 8 und 9 in diesem Dokument.
Krankenhaus-Belegungen
Bundesweite Hospitalisierungsrate: 1,58 (Fälle pro 100.000 Einwohner bundesweit) am heutigen Montag, 11. Oktober. Am Freitag lag der Wert noch bei 1,67.
Quelle: Robert-Koch-Institut
Betten-Belegungen im Kreis Mettmann: 44 von 61 Intensivbetten belegt (sieben mehr als am Freitag).
Zwei Patient(innen) wegen Covid 19 in intensivmedizinischer Behandlung, keine Person wird invasiv beatmet (unverändert gegenüber Freitag).
3,28% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind nach wie vor mit Covid 19-Patienten belegt, das ist das gleiche Niveau wie am Freitag.
Quelle: DIVI Intensivregister
Laut Kreis Mettmann liegen am Montag 15 Personen „im Krankenhaus“ (16 waren es jeweils am Freitag, Samstag und Sonntag).
Hinweis: Auch Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat.
Inzidenz
Die Inzidenz liegt am heutigen Montag, 11. Oktober, bei 40,3. Am Freitag stand der Wert bei 46,9, am Samstag bei 43,2, am Sonntag bei 39,6.
Die Werte bei unseren Nachbarstädten im Vergleich: Düsseldorf 68,2 (65,6 am Freitag), Solingen 57,2 (55,9), Remscheid 38,6 (26,9). „Spitzenreiter“ bleibt der Kreis Minden-Lübecke mit 152,8 (146,3), gefolgt von Hagen mit 147,3 (135,7), Kreis Lippe mit 115,9 (126,2), Mönchengladbach mit 75,1 (85,5) und Düren mit 72.
Nimmt man also diese drei Faktoren zusammen, so ergibt dies einen stabilen Wert, in dem weder Lockerungen noch Verschärfungen notwendig werden.
Infektionszahlen
Der Kreis Mettmann gibt 452 infizierte, bzw. positiv getestete Menschen am heutigen Montag an, 493 waren es am Freitag, 481 am Samstag und 465 am Sonntag.
929 „Menschen in Quarantäne“ (am Freitag waren es 1.052).
Wie ist diese Differenz zu den Infektionszahlen zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“
Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer oder Personen aus dem selben Haushalt sein, denen die Quarantäne verordnet wurde.
Das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:
Am Wochenende ist eine 58-jährige Frau aus Heiligenhaus verstorben. Damit zählt der Kreis bislang insgesamt 779 Todesfälle.
Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.
Hinweis: Diese Seite wird täglich aktualisiert Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.de, deinlangenfeld.de und deinmonheim.de.
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Pete Lintforth/Pixabay
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