Corona Update: Infektionsschutzgesetz und Quarantäne-Anordnung erneuert

Die Lage im Kreis Mettmann

Die Zeit, in der die Politik immer wieder neue Corona-Schutzregeln erlässt, ist noch lange nicht vorbei. So hat der Bundestag am 7. September das Infektionsschutzgesetz novelliert (muss noch vom Bundesrat bestätigt werden).
Wichtigste Punkte: Die so genannte „Hospitalisierungsrate“ wird die Inzidenz als wichtigsten Gradmesser zur aktuellen Lage ablösen. Und Beschäftigte in Gesundheits-, Erziehungs- und Betreuungsberufen sollen demnächst gegenüber ihrem Arbeitgeber auskunftspflichtig werden, wenn es um ihren Covid 19-Impf- oder Genesenenstatus geht. 

 

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Schulen und Kitas: Keine ganzen Klassen oder Gruppen mehr in Quarantäne

Die Landesregierung setzt die Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) vom 6. September zum Quarantänemanagement in Schulen und Angeboten der Kinderbetreuung um: „Mit den Änderungen wird in Zukunft bei den Quarantäneentscheidungen in Schulen und Kinderbetreuung der Fokus auf der Quarantänisierung nur einzelner infizierter Kindern liegen“, heißt es in einer Pressemitteilung vom 7. September. 

Es ergeben sich beispielsweise folgende Quarantäne-Erleichterungen:

Infiziert sich innerhalb einer Klasse, eines Kurses, einer Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflegestelle ein einzelnes Kind, wird dieses in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. Die übrigen Kinder müssen in der Regel nicht in Quarantäne.

Zur Kontrolle wird bei Auftreten eines Falls in Schulen mit Antigentests die Zahl der wöchentlichen Regeltestungen erhöht. In Angeboten der Kindertagesbetreuung werden neben den regelhaften freiwilligen Selbsttests nach dem Auftreten eines Infektionsfalls Pflicht-Selbsttests eingeführt.

Nur wenn zum Beispiel mehrere Kinder infiziert sind und deshalb von einem erkennbar größeren Ausbruchsgeschehen ausgegangen werden kann, sollen Gesundheitsämter über das einzelne Kind hinaus Anordnungen zur Quarantäne erlassen. Diese Kontaktpersonen in Quarantäne können aber vorzeitig in die Schule, die Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflegestelle zurückzukehren, wenn ein nach dem fünften Tag der Quarantäne durchgeführter PCR-Test ein negatives Ergebnis aufweist.

 

Das Landesgesundheitsministerium (MAGS) wird die neuen Erlasse und Änderungsverordnungen bis spätestens Ende der Woche veröffentlichen.

 

Die Lage im Kreis Mettmann

Krankenhaus-Belegungen: Laut DIVI Intensivregister sind im Kreis Mettmann am heutigen Mittwoch 49 von 62 Intensivbetten belegt. Sechs Patienten befinden sich nach wie vor in intensivmedizinischer Behandlung (eine Person weniger als am Dienstag); zwei davon werden nach wie vor invasiv beatmet

9,68% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind mit Covid 19-Patienten belegt. Das sind knapp zwei Punkte weniger im Vergleich zum Vortag. 

 

Zum  Vergleich: In Düsseldorf sind 22 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung (drei mehr als am Dienstag); dafür stehen aber insgesamt 269 Betten zur Verfügung. Die Covid 19-Patienten machen so einen Anteil von 8,18% aus; das ist etwa ein Prozentpunkt mehr als am Vortag.   

In Solingen liegen 14 Patienten wegen Covid 19 auf den Intensivstationen (eine Person mehr als am Dienstag), und das bei einer Kapazität von 72 Betten. Neun davon werden invasiv beatmet. Das ergibt einen Anteil von 19,44%, ein Punkt höher als am Vortag.   

So unterschiedlich können die Zahlen ausfallen… 

 

Laut Kreis Mettmann liegen am Dienstag 22 Personen „im Krankenhaus“, acht mehr als am Montag.

Wie ist der Unterschied zum DIVI Intensivregister zu erklären? Der Kreis Mettmann schreibt uns auf Nachfrage: „Nicht jeder, der im Krankenhaus liegt und mit Covid19 infiziert ist, landet auf der Intensivstation.“
Soll heißen: Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat. 

 

Inzidenz: Im Kreis Mettmann ist die Inzidenz wieder etwas steiler angestiegen: von 108,6 am Dienstag auf 119,1 am heutigen Mittwoch

NRW-weit bleiben die Werte hoch, sind aber teilweise wieder runtergegangen: z.B. in unseren Nachbargemeinden Düsseldorf 139,2 (151,2  am Dienstag), Remscheid 169,5 (162,3), Wuppertal 214,9 (215,5) und Mönchengladbach 129,4 (138,3). Leverkusen bleibt mit 249,5 (nahezu unverändert im Vergleich zum Vortag) der „Spitzenreiter“. Solingen war am Montag mit 96,7 unter der 100er Marke, ist aber jetzt wieder bei 120.  

 

Infektionszahlen: Die Zahl der infizierten, bzw. positiv getesteten Menschen ist im Kreis Mettmann von 1.296 am Dienstag auf 1.394 am Mittwoch wieder angestiegen

Zudem gibt es 1.790 „Menschen in Quarantäne“, 124 mehr als am Dienstag.

Wie ist diese Differenz zu den Infektionszahlen zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“
Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer oder Personen aus dem selben Haushalt sein, denen die Quarantäne verordnet wurde. 

 

Mehr Details verrät das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:

 Corona-8-September

 „Da die Kassenärztliche Vereinigung gestern keine Impfzahlen veröffentlicht hat, kann für heute kein neuer Stand vermeldet werden“, ergänzt der Kreis Mettmann in seinem Report.

 

Leider gibt es wieder zwei neue Todesfälle: eine 86-jährige Frau aus Wülfrath und eine 82-jährige Frau aus Hilden. Damit zählt der Kreis bislang insgesamt 768 Verstorbene.

Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.

 

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Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Pete Lintforth/Pixabay


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