Corona Update: Ist Omikron für hohe Zahlen verantwortlich?

Kreis Mettmann: Inzidenz, Hospitalisierung, Infektionen

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„Was ist da eigentlich los?“ Diese Frage stellen wir uns seit knapp zwei Jahren. Aber wenn man täglich auf die aktuellen Zahlen schaut, reibt man sich einfach nur die Augen: Bundesweit haben wir am heutigen Mittwoch, 12. Januar, eine Inzidenz von 407,5; am Montag lag der Wert noch bei 375,7, am Wochenende noch bei 335.

 

➤ Die aktuellen Fallzahlen im Detail…

 

In NRW haben wir heute eine Inzidenz von 395, am Dienstag waren es 381, am Montag bei 361,5, am Wochenende bei 320.

„Und das trotz Impfungen und Boosterung“, werden jetzt wieder die Impfskeptiker sagen.

 

Wieso haben wir so hohe Zahlen? Diese Frage haben wir am Dienstag an Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann gerichtet, während er bei einer Pressekonferenz die Maßnahmen der neuen Coronaschutz-Verordnung ab dem 13. Januar erläuterte.

Die ganze Pressekonferenz gibt es hier zum nachhören.

Seine lapidare Antwort: Es liegt an der Omikron-Mutation. Etwa die Hälfte der Fälle sei auf diese Variante zurück zu führen. Viel mehr gab es da nicht zu sagen.

Wir hätten natürlich gerne auch mehr Details erfahren, zum Beispiel: Wo stecken sich die Menschen eigentlich vermehrt an? Wer ist besonders stark betroffen?

 

Im Beschlusspapier der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vom 7. Januar heißt es ergänzend:

„Die Mitglieder des Expertenrats der Bundesregierung zu COVID-19 gehen davon aus, dass sich die Omikron-Variante auch in Deutschland durchsetzt und zeitnah flächendeckend dominierend sein wird. Mit der raschen Verbreitung der Variante werde nun auch wieder ein deutlicher Anstieg der 7-Tages-Inzidenz zu erwarten sein. (…) Das Gremium führt aus, dass Infektionen mit der Omikron-Variante, bezogen auf die Fallzahlen, voraussichtlich seltener zu schweren Krankheitsverläufen führen, gleichwohl aufgrund des zeitgleichen Auftretens sehr vieler Infizierter von einer hohen Belastung der Krankenhäuser auszugehen ist. (…) Zudem betonen die Expertinnen und Experten, dass sich die Omikron-Variante erst allmählich in älteren Bevölkerungsgruppen ausbreitet und die Krankheitsschwere in dieser gefährdeten Gruppe noch nicht ausreichend beurteilbar sei.“

„Seltener schwere Krankheitsverläufe“ also? Wie macht sich das bemerkbar?

Stand 11. Januar liegen laut Minister Laumann landesweit rund 1.920 Menschen „mit“ Corona im Krankenhaus, davon 439 auf den Intensivstationen, 299 Patientinnen und Patienten werden beatmet.

Dies sei eine relativ „entspannte“ Situation, meinte Laumann, aber: „Wir müssen uns auf alle Eventualitäten vorbereiten. Vor allem müssen wir die Infektionszahlen so begrenzen, dass die kritische Infrastruktur nicht durch zu viele Personalausfälle gefährdet wird“, heißt es in der Presseerklärung des Landes NRW vom 11. Januar.

 

Und was ist nun mit den Impfungen? Dazu schreibt die MPK im Abschlussbericht: „Der durch Erst- und Zweit-Impfung vermittelte Immunschutz ist bei der Omikron-Variante eingeschränkt. Daher werden auch Personen erkranken, die lediglich einen solchen Erst- und Zweit-Impfschutz aufweisen. Die dritte Impfung reduziert nach Aussage des Gremiums nach allen vorliegenden Studien die Ansteckungsgefahr mit der Omikron-Variante deutlich.“

Das werden die Impfskeptiker natürlich jetzt auch erst einmal anzweifeln.

Trotzdem sollte immer noch klar bleiben: Wer sich impfen lässt, hat immer noch einen besseren Schutz vor einer Covid 19-Erkrankung (wenn auch nicht unbedingt vor der Infektion) als nicht geimpfte Menschen…

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Krankenhaus-Belegungen 

Bundesweite Hospitalisierungsrate: 3,34 (Fälle pro 100.000 Einwohner bundesweit) am Dienstag, 11. Januar (3,37 am Montag). 

NRW-landesweite Hospitalisierungsrate: 2,81 am Dienstag (2,93 am Montag).

 

Die Zahlen vom 12. Januar stehen (Stand: 12 Uhr) noch nicht zur Verfügung. 

Quelle und mehr Details: ➤ Robert-Koch-Institut und ➤ Covid19-Trends Deutschland

 

Betten-Belegungen im Kreis Mettmann

59 Personen am heutigen Mittwoch „im Krankenhaus“ (55 am Dienstag). Das ergibt laut Kreisgesundheitsamt eine lokale Hospitalisierungsinzidenz von 2,85 (2,81 am Dienstag).

 

Hinweis: Auch Patientinnen und Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat. 

 

Auf den Intensivstationen im Kreis Mettmann sind am Mittwoch 53 von 62 Betten belegt (eins mehr als am Dienstag). Diese Angabe bezieht sich allerdings auf alle Intensivpatienten, also nicht nur die Covid 19-Betroffene. 

Zehn Patient(innen) sind wegen Covid 19 in intensivmedizinischer Behandlung (eine Person mehr als am Dienstag), fünf Personen werden invasiv beatmet (unverändert gegenüber Freitag, Montag und Dienstag).

 

16,13% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind nach wie vor mit Covid 19-Patienten belegt (14,52% am Dienstag). Diese Zahl schwankt aber auch je nach Bettenkapazität

Quelle: DIVI Intensivregister

 

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 Zur Impfung?

➤ Hier gibt es alle mobilen Termine und Standorte im Kreis Mettmann

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Inzidenz 

Nach der aktuellen Datenlage liegt die Inzidenz im Kreis Mettmann am heutigen Mittwoch, 12. Januar, bei 488,7 (463,9 am Dienstag).

Landesweit vorne liegen Düsseldorf mit 702,3 (674,9 am Dienstag), Solingen mit 675,3 (612,5), Wuppertal mit 649,6 (652,1), Leverkusen mit 598,5 (515,5), Dortmund mit 558,3 (532,8) und Krefeld mit 542,7. 

 

Die Inzidenz liegt landesweit bei 395,7 (381,7 am Dienstag) und bundesweit bei 407,5 (387,9 am Dienstag). 

  

Infektionszahlen

Der Kreis Mettmann gibt 3.737 infizierte, bzw. positiv getestete Menschen am heutigen Mittwoch, 12. Januar an; am Dienstag waren es 3.606.

  

6.366 „Menschen in Quarantäne“ (am Dienstag waren es 6.287).

 

Allerdings muss man von weitaus höheren Dunkelziffern ausgehen. Denn das Kreisgesundheitsamt kommt bei der Kontaktnachverfolgung nicht in jedem Fall hinterher. Wer einen positiven Test hat und sich in Quarantäne begibt, wird nicht in jedem Fall befragt. Das gilt dann auch für die Erfassung und Benachrichtigung der Kontaktpersonen…

➤ Mehr dazu gibt es hier…   

 

Das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:

 Corona-12-Januar

 

Hinweis: Die Angaben zu den Impfungen sind mit Vorsicht zu betrachten, denn: Die genaue Anzahl kennt der Kreis Mettmann nicht, wie Landrat Thomas Hendele in einem Pressegespräch einräumt. Nicht alle Impfungen im Kreis Mettmann werden registriert (zum Beispiel in Seniorenheimen). Und nicht jede(r) Bürger(in) aus dem Kreis Mettmann lässt sich in seinem/ihrem Wohnort impfen. Wenn etwa der Hausarzt in Düsseldorf sitzt, dann wird die Impfung in Düsseldorf registriert. So sei beispielsweise auch zu erklären, warum die Zahl der Zweitimpfungen höher ist als die der Erstimpfungen

 

Leider gab es einen neuen Todesfall: ein 92-jähriger Mann aus Heiligenhaus. Der Kreis zählt bislang 870 Verstorbene.

Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. 

Das WDR-Wissenschaftsmagazin Quarks hat im Dezember 2021 eine Analyse zu diesem Thema veröffentlicht

 

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Was gilt derzeit in NRW? Wo gilt 2G und 2G+ ? 

➤ Mehr dazu hier…

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Hinweis: Diese Seite wird werktäglich aktualisiert Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.dedeinlangenfeld.de und deinmonheim.de

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Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: BlenderTimer/Pixabay

 


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