Positiv getestete Menschen erhalten ein digitales Informationspaket
Ab einer Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen) über 50 wird es für die Gesundheitsämter schwieriger, die Kontaktnachverfolgung zu bewerkstelligen. Im Kreis Mettmann war der Wert eine Zeitlang etwa dreimal, jetzt ist es ungefähr doppelt so hoch.
➤ Die aktuellen Fallzahlen im Detail…
Daher setzt das Kreisgesundheitsamt nun auf E-Mails als Kommunikationsstandard, teilt der Kreis Mettmann in einer Presseerklärung mit: „Wird dem Gesundheitsamt vom Labor ein positives PCR-Testergebnis gemeldet, erhält der Betroffene unverzüglich per Mail ein Informationspaket. Liegt keine E-Mail-Adresse vor, wird diese telefonisch beim Betroffenen erfragt. Das per Mail übersandte Informationspaket enthält Erläuterungen zur Quarantäne, ein Selbstmeldeformular sowie die Aufforderung zur Selbstauskunft binnen 24 Stunden. Die von der infizierten Person angegebenen engen Kontaktpersonen außerhalb des eigenen Haushalts erhalten dann ggf. eine Quarantäneverfügung vom städtischen Ordnungsamt.“
Für Bescheinigungen, weitere Anfragen oder Angaben zu neu auftretenden Symptomen wurde die Adresse dienst53@kreis-mettmann.de eingerichtet.
„Eine weitere Kontaktaufnahme durch das Gesundheitsamt findet bis zur Entlassung aus der Quarantäne in der Regel nicht mehr statt“, betont der Kreis Mettmann. „Auch die Entlassung aus der Quarantäne erfolgt automatisch nach den in den Quarantänebestimmungen vorgesehenen Fristen und Bedingungen.
Es stellt sich eigentlich die Frage, warum die Behörde nicht schon viel früher E-Mails verschickt hat statt den Betroffenen hinterher zu telefonieren…
Die Lage im Kreis Mettmann
Seit dem 11. September gelten nicht mehr alleine die Inzidenz und die Infektionszahlen als Gradmesser für die Corona-Lage. Das Land NRW hat nun zur Bewertung des Infektionsgeschehens drei „Leitindikatoren“ eingeführt: die Hospitalisierungsrate (Fälle der „Corona-Patienten mit Symptomen“ im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen), die Auslastung der Intensivbetten und weiterhin die 7-Tages-Inzidenz (Neinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb vonm sieben Tagen).
➤ Mehr Infos dazu gibt es hier
Krankenhaus-Belegungen
Bundesweite Hospitalisierungsrate: 1,88 (Fälle pro 100.000 Einwohner bundesweit) am Mittwoch, 15. September (1,86 am Dienstag).
Quelle: Robert-Koch-Institut
Betten-Belegungen im Kreis Mettmann: 54 von 66 Intensivbetten belegt (drei mehr als am Vortag).
Sechs Patienten wegen Covid 19 in intensivmedizinischer Behandlung, vier davon invasiv beatmet (keine Veränderung gegenüber Dienstag).
9.09% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind nach wie vor mit Covid 19-Patienten belegt.
Quelle: DIVI Intensivregister
Laut Kreis Mettmann liegen am Dienstag 33 Personen „im Krankenhaus“, vier mehr als am Dienstag.
Wie ist der Unterschied zum DIVI Intensivregister zu erklären? Der Kreis Mettmann schreibt uns auf Nachfrage: „Nicht jeder, der im Krankenhaus liegt und mit Covid19 infiziert ist, landet auf der Intensivstation.“
Soll heißen: Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat.
Inzidenz
Am heutigen Mittwoch liegt der Wert bei 105,9, am Dienstag war es noch 125,1.
Die Werte bei unseren Nachbarstädten im Vergleich: Düsseldorf 116,5 (121 am Dienstag), Solingen 78,5 (74,8), Remscheid 76,2 (87). Wuppertal ist von213,8 auf 201 abgesunken, bleibt aber weiterhin „Spitzenreiter“; gefolgt vom Landkreis Lippe 167,4 (168,3) sowie von Leverkusen 158 (159,2) und Bonn 156,4 (146,4).
Infektionszahlen (infizierte, bzw. positiv getestete Menschen)
1.377 am heutigen Mittwoch, 1.440 am Dienstag
1.975 „Menschen in Quarantäne“, 40 weniger als am Dienstag.
Wie ist diese Differenz zu den Infektionszahlen zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“
Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer oder Personen aus dem selben Haushalt sein, denen die Quarantäne verordnet wurde.
Mehr Details verrät das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:
„Da die Kassenärztliche Vereinigung keine Impfzahlen veröffentlicht hat, sind heute nur die Zahlen aus den mobilen Impfaktionen hinzuaddiert„, ergänzt der Kreis Mettmann in seinem Report. Demnach sind 309.723 Menschen im Kreis Mettmann einmal geimpft und 284.525 voll geimpft.
Verstorben ist eine 93-jährige Frau aus Haan. Damit zählt der Kreis bislang insgesamt 769 Todesfälle.
Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.
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Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Pete Lintforth/Pixabay
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