Bundesgesundheitsminister Spahn will keine Verlängerung – Was bedeutet das?
Da haben sich wohl manche Nachrichten-Konsumenten am Montagabend die Augen gerieben: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ nach Ablauf des 25. November nicht weiter zu verlängern.
Abgesehen davon, nicht er sondern der Bundestag entscheiden muss: Was würde das dann bedeuten…?
Die Lage im Kreis Mettmann
Zur Erläuterung: Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage sind
– die Inzidenz; Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 35, danach 35 bis 100 und über 100
– die Hospitalisierungsrate; Fälle der „Corona-Patienten mit Symptomen“ im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 1,5, danach 1,5 bis 5 und über 5
– die Auslastung der Intensivbetten; Schwellenwerte: unter 3%, danach 3 bis 12% und über 12%)
Werden zwei der drei Leitindikatoren drei Tage hintereinander in der jeweiligen Stufe überschritten, werden bestimmte Maßnahmen notwendig. Das Robert-Koch-Institut erläutert dies näher auf Seite 8 und 9 in diesem Dokument.
Krankenhaus-Belegungen
Bundesweite Hospitalisierungsrate: 2,13 (Fälle pro 100.000 Einwohner bundesweit) am Dienstag, 19. Oktober. Am Montag lag der Wert noch bei 1,92.
Quelle: Robert-Koch-Institut
Betten-Belegungen im Kreis Mettmann: 51 von 63 Intensivbetten belegt (14 mehr als am Montag, was war da los…?).
Drei Patient(innen) wegen Covid 19 in intensivmedizinischer Behandlung, eine Person davon wird invasiv beatmet (unverändert seit einigen Tagen).
4,76% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind nach wie vor mit Covid 19-Patienten belegt.
Quelle: DIVI Intensivregister
Laut Kreis Mettmann liegen am Dienstag 22 Personen „im Krankenhaus“ (zwei mehr als am Montag).
Hinweis: Auch Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat.
Inzidenz
Die Inzidenz liegt am heutigen Dienstag, 19. Oktober, bei 47,9. Am Montag stand der Wert bei 52,2.
Die Werte bei unseren Nachbarstädten im Vergleich: Düsseldorf 67,5 (65,9 am Montag), Solingen 47,1 (55,9), Remscheid 31,4 (unverändert). „Spitzenreiter“ ist wieder Kreis Minden-Lübecke mit 114,4 (102,5), gefolgt von Hagen mit 112,4 (116,1), Kreis Lippe mit 96,6 (96,3), Bottrop mit 73,3 (81,8), Mönchengladbach mit 72,2 (73,2) und Gelsenkirchen (70,6).
Nimmt man also diese drei Faktoren zusammen, so ergibt dies einen stabilen Wert, in dem weder Lockerungen noch Verschärfungen notwendig werden.
Infektionszahlen
Der Kreis Mettmann gibt 456 infizierte, bzw. positiv getestete Menschen am Dienstag an; am Montag waren es 452.
902 „Menschen in Quarantäne“ (am Montag waren es 896).
Wie ist diese Differenz zu den Infektionszahlen zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“
Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer oder Personen aus dem selben Haushalt sein, denen die Quarantäne verordnet wurde.
Das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:
Leider gibt es einen neuen Todesfall: Verstorben ist ein 81-jähriger Mann aus Erkrath. Damit zählt der Kreis bislang 781 Todesopfer.
Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.
Hinweis: Diese Seite wird täglich aktualisiert Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.de, deinlangenfeld.de und deinmonheim.de.
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Dr Johnny Sangoquiza/Pixabay
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