Deutsche Umwelthilfe: Weniger ‚Beleuchtungsorgien‘ und Stromfresser im Advent

Stadtmarketing will in Hilden nicht komplett verzichten, aber trotzdem Energie sparen

Die Diskussion war angesichts der Lage erwartbar: Wenn im Herbst und Winter die Kommunen (z.B. die Stadt Hilden), Geschäfte, Unternehmen und Privathaushalte Energie sparen sollen, dann wird dies erst recht die Adventszeit betreffen. Mit einem entsprechenden Vorschlag sorgt die Deutsche Umwelthilfe nun für Gesprächs- und Zündstoff: „Die Weihnachtszeit soll auch dieses Jahr besinnlich werden und uns allen in diesen schwierigen Zeiten gut tun. Aber müssen dafür einen ganzen Monat lang alle Straßen taghell beleuchtet sein?“, schreibt die Organisation auf ihrer Facebook-Seite. „Auch Lichterketten und Co. sind Stromfresser, deren Einsatz mitten in einer Energiekrise unbedingt hinterfragt werden muss.“

 

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Daher die Forderung: „Städte und Gemeinden sollten prüfen, wie der Energieverbrauch festlicher Beleuchtung gesenkt werden kann.“

Im Gespräch mit dem WDR schlägt der Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch sogar vor: Ein Weihnachtsbaum pro Stadt und Gemeinde.

Und er geht sogar noch weiter: „In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten als auch auf die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird“, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland den Klimaschützer. Auf Facebook heißt es weiter: „Allein private Haushalte verbrauchten im vergangenen Winter mit über 600 Millionen kWh so viel Strom wie eine Stadt mit 200.000 Haushalten im ganzen Jahr. Kaum auszumalen, wie viel Energie die opulenten öffentlichen Lichtershows in den Innenstädten kosten.“

 

Es gehe nicht um einen kompletten Verzicht auf stimmungsvolle Weihnachts-Illuminationen. Nur sollte es nach Willen der Deutschen Umwelthilfe keine „Beleuchtungsorgien“ und keine Wettbewerbe um die grellsten Weihnachtslichter geben. Außerdem sei dies nur eine Anregung und kein Gebot. Das könnte ohnehin nur der Gesetzgeber auferlegen.  

Stadtmarketing Hilden: Nur „ein wenig Weihnachtsbeleuchtung“

In Hilden arbeitet das Stadtmarketing arbeitet derzeit auf Hochtouren am Winterlicht für die Fußgängerzone im Advent sowie am großen Weihnachtsmarkt, der vom 25. bis 27. November in der Innenstadt stattfinden soll (inklusive verkaufsoffener Sonntag) – endlich mal wieder nach drei-jähriger Pandemie-Pause.

 

Wie will Geschäftsführer Volker Hillebrand mit den Gegebenheiten umgehen? „In den Vorjahren haben wir unsere Weihnachtsbeleuchtung bzw. unser Winterlicht immer in den letzten Oktobertagen montiert, damit es ab Anfang November leuchten konnte. Abgeschaltet haben wir dann immer etwa Mitte Januar“, erklärt er auf Anfrage. „Um den aktuellen Diskussionen und Meinungen Rechnung zu tragen, haben wir uns entschieden, das Winterlicht erst ab 21. November einzuschalten (also ca. drei Wochen später) und ab 9. Januar nicht mehr einzuschalten. Außerdem werden wir die täglichen Betriebszeiten verkürzen

 

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Die Stadt soll also nicht vollständig dunkel bleiben. Dies sei auch wichtig für die Gemütslage: „Wir glauben, dass wir bei der Vielzahl der Herausforderungen, die auf uns alle zukommen, wir mit ‚ein wenig Weihnachtsbeleuchtung‘ einen kleinen Beitrag zur positiven Stimmung der Menschen leisten können“, sagt Hillebrand.

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de (Archiv) / Pixabay

 


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