Digitaler Unterricht: Hildener Schulen machen es vor

Beispiel Marie-Colinet-Sekundarschule: iPads für alle

Zugegeben: Wir Medien berichten meistens eher über Sachen, die schlecht laufen oder nicht wirklich funktionieren. Ein Beispiel: die digitale Ausstattung an Schulen. Wir alle kennen Bilder aus Klassenzimmern, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Smartphones oder Pads in die Luft strecken, um WLAN empfangen zu können. Oder das Klischee von Lehrerinnen und Lehrern, die bestenfalls einen Overhead-Projektor bedienen können.

Die beiden städtischen weiterführenden Schulen in Hilden – Marie-Colinet-Sekundarschule und Helmholtz-Gymnasium – dagegen machen vor, wie es anders und richtig geht: Hier sind mittlerweile alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte (leihweise) mit einem iPad ausgestattet.

 

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„Und der Unterricht wird nur noch digital gestaltet“, erklärte Sabine Klein-Mach, Leiterin der Marie-Colinet-Sekundarschule (Foto oben), bei einer Pressevorstellung.

 

Lernen mit Apps statt Schulbüchern

Es gibt keine Schulbücher mehr, kaum noch Papier – stattdessen wird mit E-Books und Lern-Apps gearbeitet.

Statt auf die Tafel schauen alle auf das Display, auf dem der ganze Lernstoff dargestellt und verarbeitet wird. Was die Lehrerinnen und Lehrer sehen, können auch die Schülerinnen und Schüler mitverfolgen – und umgekehrt.

 

Die intelligenten Lernprogramme können sich nach den Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler ausrichten. „So ist spielerisches Lernen möglich“, ergänzt der stellvertretende Schulleiter Christoph Ende. Es gibt „Belohnungssysteme“, die zum Lernen motivieren. Oder der gute alte Vokabel-Zettelkasten wird durch eine Mischung aus Bildzuordnungen, Lückentexten etc. ersetzt.

 

Wichtig ist Schulleiterin Klein-Mach dabei, dass die Jugendlichen nicht nur auf der Tastatur tippen: „Es wird weiterhin mit der Hand geschrieben, nur eben auf dem Display mit dem iPad-Stift.“ Das gilt insbesondere für Klassenarbeiten.

 

Ebenso wird den Schülerinnen und Schülern die notwendige Medienkompetenz vermittelt, also beispielsweise die Überprüfung von Quellen bei Infos, die in den Sozialen Medien kursieren. „Auch die Lehrerinnen und Lehrer werden entsprechend fortgebildet“, betont Schulleiterin Sabine Klein-Mach.

 

Eine weitere pädagogische Maßnahme: In den Pausen und außerhalb der Unterrichtszeiten wird das WLAN ausgeschaltet. So soll gewährleistet werden, dass sich die Jugendlichen zwischendurch auch „normal“ unterhalten und auch keine Partys mit gestreamter Musik veranstalten.

 

Über 436.000 Euro investiert

Die Stadt Hilden hat reichlich in diese Ausstattung investiert. Bereits vor rund drei Jahren wurde das WLAN-Netzwerk mit Glasfaser-Anschluss auf den neuesten Stand gebracht, berichtet Guido Müntz, der IT-Sicherheitsbeauftragte und -Berater Schulen im Rathaus.

 

Möglich wurde dies vor allem durch die Fördermittel des Landes NRW aus dem „Digitalpakt Schule“.

 Digitalpakt-Hilden

Diese Übersicht zeigt, wie die digitale Umstellung an den beiden weiterführenden Schulen in Hilden finanziert wird.

Quelle: Stadt Hilden 

 

„Wir sind damit bestens aufgestellt“, freut sich Guido Müntz.

 

Sabine Klein-Mach ergänzt: „Wir möchten die Geräte nicht mehr missen.“

 

Bericht/Foto: Achim Kaemmerer

 


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