Eine Radarkontrolle in der Kunibertstraße. Sollte das ein Witz sein?

Die Straße ist doch kein Unfallschwerpunkt

Der Kreis Mettmann veröffentlicht regelmäßig die Standorte von geplanten Geschwindigkeitskontrollen (Blitzern). In der vergangenen Woche wurde unter den Messstellen in Hilden überraschenderweise auch die Kunibertstraße angegeben:

LE-Radarkontrolle-Kunibertstrasse-Hilden

Das war mehr als verwunderlich, denn die Kunibertstraße ist seit Monaten als Folge der benachbarten Großbaustelle bei Gegenverkehr nur noch einspurig zu befahren. Zudem gebietet die Anzahl von teils nicht unerheblichen Schlaglöchern ohnehin eine langsame Fahrweise. Grund genug, einmal beim Kreis nachzufragen, wer sich das ausgedacht hat.

Kreis Mettmann ist nicht darüber informiert, dass die Sportanlage an der Kunibertstraße seit Jahren nicht mehr existiert

Dazu teilt der Kreis mit, dass sich „in der Nähe eine Sportstätte befindet“. Dem Kreis ist also nicht bekannt, dass es diese Sportstätte schon seit Jahren nicht mehr gibt und das Gelände komplett mit Ein- und Mehrfamilienhäusern bebaut wird.

Die Behörden erklären regelmäßig, dass Geschwindigkeitskontrollen an unfallträchtigen Verkehrspunkten stattfinden würden. Davon kann auf der Kunibertstraße aber beim besten Willen keine Rede sein. Auf Anfrage, wie viele Unfälle dort in den letzten Jahren stattgefunden haben, verweist der Kreis an die Polizei. Und dort weiß man nichts über einen Unfallschwerpunkt.

Fazit: Der Kreis scheint mit längst überfälligen Daten zu arbeiten.


Mehr Geschwindigkeitskontrollen auf Strecken, wo gerast wird

Geschwindigkeitskontrollen sind nötig und sinnvoll. Und natürlich gehören Unfallschwerpunkte zum Konzept einer sinnvollen Überwachung. Doch genau so wichtig sind Kontrollen auf „Rennstrecken“. Der Kreis (Mettmann) ist weit weg und kennt deshalb nicht alle Straßen, die zu schnellem Fahren genutzt werden können. Da sollten die Verantwortlichen einfach die regelmäßigen Beschwerden von Anwohnern ernst nehmen. Und noch eins: Auch nachts und am Wochenende sind Kontrollen sinnvoll! 

 

Bericht/Foto/Screenshot: Walter Thomas