Hat die Stadt ein Problem mit Tauben?

Wie geht die Verwaltung mit Hinterlassenschaften um?

Tiere sind liebenswert, aber manche machen leider auch Probleme. Ein allseits bekanntes – und sensibles – Thema: Tauben in den Innenstädten.

Sie sind zwar süß anzuschauen, fabrizieren aber auch Hinterlassenschaften auf Bänken oder Böden.

Wie gehen die Städte damit um? Haben wir nachgefragt.

 

Hilden: „Keine außerordentliche Häufung – Füttern verboten“

„Taubenpopulationen gehören zum Stadtbild“, teilt uns das Ordnungsamt der Stadt Hilden auf Anfrage mit. „In Hilden kann aber noch nicht von einem ‚Problem‘ und somit einer außerordentlichen Häufung an bestimmten Örtlichkeiten gesprochen werden.“

 

Euronics-Gemein-BannerOmggQA4MvwlnO

 

Anzahl und Ausbreitung von Tauben hänge von den vorhandenen Futterquellen ab. Daher macht das Ordnungsamt noch einmal darauf aufmerksam, dass Tauben nicht gefüttert werden dürfen – auch wenn es gut gemeint ist (§ 5 Abs. 4 der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Stadt Hilden).

Verstöße können als Ordnungswidrigkeit mit einem Verwarnungsgeld von mindestens 20 Euro geahndet werden.

 

Netze und Spikes an städtischen Gebäuden

Das Amt für Gebäudewirtschaft hat dennoch Vorkehrungen getroffen: An den städtischen Gebäuden, die bevorzugt von Taubenkot verunreinigt und angegriffen werden, wurden Netze und Spikes installiert. So soll beispielweise die denkmalgeschützte Fassade des Bürgerhauses geschützt werden, ohne die Außendarstellung des Denkmals zu beeinträchtigen.

 

Auch die Stadt Langenfeld benutzt solche Netze und Spikes, um die Tiere aus dem Zentrum zu verbannen. Das kritisieren allerdings Tierschützerinnen und Tierschützer wie Gisela Herforth vom Monheimer Tierschutzverein: „Die Tiere könnten in den Netzen hängenbleiben; Jungtauben könnten auf den Spikes qualvoll aufgespießt werden“, erklärt die im Gespräch mit anzeiger24.de.

Die Stadt Hilden entgegnet: „Andere Maßnahmen wie z.B. das Aufstellen von Vogelscheuchen in Form von Raben haben nicht geholfen.“

Und: an den betroffenen Gebäuden seien bisher „keine verletzten Tiere vorgefunden“ worden.

 

Taubenhaus in Monheim?

In Monheim wird derzeit über ein Taubenhaus-Projekt nachgedacht. Allerdings betont Gisela Herforth vom lokalen Tierschutzverein, dass noch nichts konkretes geplant oder entschieden sei. Es müsse noch viel vorbereitet werden.

 

Welche Vorteile hätte ein Taubenhaus? Ein Taubenhaus könne den Tieren eine Nistgelegenheit bieten, erklärt Gisela Herforth unserer Redaktion: „Durch den Austausch der Eier durch künstliche Eier und ein artgerechtes Füttern erhält man eine gesunde Population, die zudem weniger wird.“ Eine Win-Win-Situation, auch für die Tiere: „Tagsüber halten sich die Tauben am Schlag auf und nicht an Balkonen, Gebäuden etc.“

 

In Hilden kann man sich eine solche Lösung offenbar nicht vorstellen: Auf Nachfrage erklärt uns die Stadt, dass derzeit keine weiteren Pläne oder Projekte zum Thema „Tauben“ vorgesehen seien.

 

Bericht: Achim Kaemmerer / Marjana Kriznik
Foto: anzeiger24.de

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.