Hildener Geschichts-Ausstellung erhält Castiglione-Preis vom DRK

Sandra Abend und Michael Ebert zeigen historische Fotos von einem Lazarett-Zug im Kriegsgebiet

Es ist noch ein recht junger Preis. Und normalerweise werden damit keine Ausstellungen, sondern Erste-Hilfe-Projekte gewürdigt. Daher ist diese Auszeichnung für Dr. Sandra Abend, Leiterin des Hildener Wilhelm Fabry-Museums, und ihren Ehemann, den Fotografen und Dozenten Michael Ebert, eine ganz besondere Überraschung: Für ihre gemeinsam konzipierte Dokumentations-Schau „20.000 Kilometer unter dem Roten Kreuz“ erhält das Paar den Castiglione-Preis des DRK 2024.

 

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Mit dem Krankenhaus auf Schienen durch Russland

Die Ausstellung, die noch bis zum 15. September 2024 im Hildener Heimat- und Medizinmuseum, Benrather Straße 32a, besichtigt werden kann, widmet sich einem markanten Kapitel in der Geschichte des Hilfswerks: Das Ehepaar Elisabeth und Walter von Oettingen (Chirurg und OP-Schwester) war während des Russisch-Japanischen Krieges 1904/05 mit einem Lazarett-Zug in Russland unterwegs, um den verwundeten Soldaten ärztliche Hilfe zu leisten. Sozusagen ein „Krankenhaus auf Schienen“. Diese außergewöhnliche – und nicht ungefährliche – Reise wurde in zahlreichen Fotografien konserviert.

 

Sandra Abend und Michael Ebert haben das umfangreiche Material aus dem Nachlass der Familie gesichtet und daraus ihre informative, spannende, aufschlussreiche und bewegende Ausstellung konzipiert. Sie führt uns in eine vergangene Zeit, die aber gleichzeitig aufgrund der aktuellen Weltlage wieder sehr nah erscheint.

 

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Jury beeindruckt

Das hat offenbar auch die Jury des Castiglione-Preises beeindruckt: „Die Kuratoren haben hier ein wenig erforschtes und beachtetes Thema in die Öffentlichkeit gehoben“, heißt es in der Begründung zur Preisverleihung. „Die Ausstellung befasst sich mit einer der zentralen Aufgaben des DRK: der Hilfe und Unterstützung bei Kriegen und Katastrophen.“

Außerdem haben Abend und Ebert ein Begleitprogramm mit Fachvorträgen und Führungen erarbeitet, in denen das Thema vertieft wird. Auch daran „merkt man, dass die Kuratoren viel Herzblut und Arbeit in die Ausstellung gesteckt haben“, schreibt die Jury.

 

Die Preisverleihung soll im November 2024 und Februar 2025 stattfinden – der Veranstaltungsort steht noch nicht fest. Der Preis ist benannt nach dem Nachbarort der italienischen Kleinstadt Solferino in der Nähe des Gardasees – bekannt durch die Schlacht vom Juni 1859, die zur Gründung des Roten Kreuzes geführt hat.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de

 


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