Hochwasser: Diese Maßnahmen sollen vor Überflutung schützen

Doch das wird wohl noch ein Weilchen dauern…

Seit der Überschwemmung vom Juli 2021 fragen sich viele Menschen – vor allem diejenigen, die „nahe am Wasser gebaut“ sind: Wie gut sind wir auf das nächste heftige Unwetter mit Starkregen vorbereitet?

Eigentlich sei die Lage überschaubar, meint Baudezernent Peter Stuhlträger: Die ➤ bisherigen Bebauungen entsprechen den gesetzlichen Vorschriften, der Hochwasserschutz sei grundsätzlich sichergestellt, und die Eigentümer seien zu einem Großteil ohnehin selbst für die Absicherung ihres Hauses verantwortlich (sie können sich beispielsweise über die ➤ aktuelle Starkregenkarte informieren, wie die Lage vor ihrer Haustür ist). Und gegen solch außergewöhnliche Wassermassen wie im vergangenen Sommer könne die Infrastruktur ohnehin nichts ausrichten – war eben eine krasse Ausnahmesituation.

 

Dennoch: Die Kommune ist für die Hochwasservorsorge der Allgemeinheit im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge sowie für die Ableitung des Niederschlagswassers im Rahmen der Abwasserbeseitigungspflicht zuständig, wie es im Amtsdeutsch heißt. Daher arbeitet die Stadt weiterhin an einem Maßnahmenkonzept, um städtische Grundstücke vor Überflutung zu schützen.

 

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Im Umweltausschuss am 19. Mai stellte das beauftragte Ingenieurbüro Fischer Teamplan einen 65-Punkte-Plan vor.

Untersucht wurden beispielsweise 28 multifunktionale Flächen, Sport- und Spielplätze, Mulden auf städtischen Flurstücken, Notwasserwege und Feuerwehreinsatzpunkte.

Entstanden ist so eine Prioritätenliste für Standorte mit Handlungsbedarf. So haben beispielsweise die Kreuzung Gerresheimer und Beethovenstaße oder der Bereich um den Kindergarten Zur Verlach eine „hohe“ Priorität.
Hummelsterstraße, Hagdornstraße oder die Schützenstraße liegen eher im „Mittelfeld“. Eine „geringe“ Priorität haben u.a. die Nordstraße, der Bereich Jahnstraße, Uhlandstraße oder die Hoffeldstraße.

 

Was genau soll nun gemacht werden?

Einige Beispiele:

Unter dem Bolzplatz Kosenberg/Furtwänglerstraße sollte nach Meinung des Fachbüros der Weg abgesenkt werden, um die vorhandene Mulde effektiver mehr zu beanspruchen.

 

Bei extremem Starkregen könnte von der Richrather Straße das Wasser über die Uhlandstraße nach Westen abfließen. Um zu verhindern, dass es auf die Flurstücke überschwappt , sollten die tiefliegenden Zufahrten besser geschützt werden, etwa durch Hochborde.

 

Im Bereich der Gerresheimer Straße könne die Kapazität des Kanalnetzes überlastet sein. Das könne zu Schäden bei anliegenden Gebäuden führen. Daher sollte hier ein Notwasserweg angelegt werden.

 

Die komplette Maßnahmeliste kann ➤ hier heruntergeladen werden (Achtung: sehr große Datei!).
 

Und was nun?

Der erste Schritt ist also getan – wie geht es weiter?

So einfach und schnell können die vorgeschlagenen Maßnahmen allerdings nicht umgesetzt werden, erklärte Baudezernent Peter Stuhlträger gegenüber dem Umweltausschuss: Die Vorschläge müssten jetzt erst einmal auf ihre Machbarkeit hin verifiziert werden, d.h.: Bei jeder Maßnahme muss gecheckt werden, ob diese nicht mit anderen Faktoren und Bearbeitungsvorgängen kollidieren, z.B. mit aktuellen Bauplänen.

 

Und das kann dauern, so Stuhlträger. Der nächste Umweltausschuss tagt erst wieder im August, und selbst bis dahin wird die Verwaltung die Liste wohl noch nicht abgearbeitet haben (bekanntlich hat das Rathaus arge Personalprobleme).

Und selbst wenn einzelne Maßnahmen nun realisiert werden, wird dies auch eine Menge Zeit in Anspruch nehmen – für Ratsbeschlüsse, Planverfahren, Ausschreibung etc.

 

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Vor einigen Tagen hatten wir berichtet, dass auch für den ➤ eventuellen Bau eines neues Deiches entlang des westlichen Itter-Verlaufs Jahre vergehen können.

Immerhin: Bis Mitte des Jahres sollen die ➤ Sirenen-Anlagen modernisiert werden. Was bis vor kurzem noch als „Relikt“ galt, könnte bald wieder im Alltag notwendig werden 

 

Heißt also: bis Hilden baulich besser für den Hochwasserschutz ausgestattet und gewappnet sein wird, müssen die Menschen noch sehr geduldig sein…

 

Bericht: Achim Kaemmerer

 


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