Kostendeckung oder Gewinnmaximierung?
Die Diskussion war ja zu erwarten: Die Nutzungsgebühren für die städtischen Tiefgaragen und die städtischen oberirdischen Parkplätze werden, bzw. wurden erhöht.
Eine Stunde Parken kostet 1,50 Euro statt bisher 1 Euro, bzw. 50 Cent je 20 Minuten.
Wer mit dem Auto in die City anreist, muss also tiefer in die Tasche greifen. Doch nicht nur darüber regen sich manche Menschen auf. Zum Beispiel moniert die Bürgeraktion im Stadtrat, dass auf der anderen Seite keine zusätzliche Gegenleistung erbracht wird – zum Beispiel könnten Mehrerlöse für Projekte zur Mobilitätswende verwendet werden, findet Ratsherr Ludger Reffgen: „Wer am Kassenautomat mehr bezahlt, weiß nicht, wofür er das tut.“ Die Mehrerlöse würden „im allgemeinen Haushaltsdickicht konzeptionslos versanden.“
Stimmt das so?
Subventionieren die Steuerzahlerinnen und -zahler die Parkplätze?
Ein Mitglied unserer Facebook-Community bohrt sogar noch weiter nach: Werden die Parkplätze „mit den neuen Gebühren kostendeckend angeboten? Oder subventioniert die Allgemeinheit, also auch Nicht-Autofahrer, weiterhin jeden öffentlichen Parkplatz mit einer nicht unerheblichen Summe?“
Haben wir nachgefragt. Für die Unterhaltung der städtischen Parkflächen ist die Verkehrsgesellschaft Hilden (VGH) zuständig, eine Tochter der Stadtwerke Hilden. Dort antwortet man uns auf Nachfrage: „Dies ist die erste Anpassung seit 2016. Sie war aus betriebswirtschaftlichen Gründen dringend erforderlich. Die Parkgebühren decken die Unterhaltskosten der Parkplätze der VGH ab.“
Die VGH darf aber durchaus auch Gewinne erzielen, erklären uns die Stadtwerke weiter: „Die Stadt Hilden Holding GmbH als einzige Gesellschafterin entscheidet im Rahmen des Jahresabschlusses, ob der Gewinn der Stadtwerke Hilden an die Gesellschafterin ausgeschüttet oder als Rücklage in der Gesellschaft verbleiben soll, z.B. um Investitionen zu tätigen.“
Und nun?
Zunächst bleibt also abzuwarten, welche Auswirkungen die Gebührenerhöhung auf die Bilanz haben wird. Wird dies überhaupt die gestiegenen Kosten decken, sogar zu Mehreinnahmen führen?
Oder wird es vielleicht sogar Mindereinnahmen geben, weil Autofahrerinnen und -fahrer nun abgeschreckt werden? – Was ja auch ein Ziel der Politik ist, damit mehr Menschen Rad oder mit dem Bus fahren. Dann würden also doch die Steuerzahlerinnen und -zahler für die Verluste aufkommen, oder?
In ein paar Monaten sollte man sich also noch einmal anschauen, was es gebracht hat: mehr oder weniger Publikumsverkehr, mehr oder weniger Kundschaft in der Innenstadt, weniger Autoverkehr, dafür mehr radelnde Besucherinnen und Besucher, oder mehr Fahrgäste für die Rheinbahn…?
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de / G.Altmann/Pixabay / Collage: anzeiger24.de
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.

