Ist der VfB 03 zu erfolgreich für Hilden?

Platzt der Traum von der Regionalliga wegen unzureichender Sportstätten-Ausstattung?

Auch wenn die 1. Mannschaft den Meistertitel in der Oberliga knapp verfehlt hat und die Bundesliga-Jugend nach nur einer Saison wieder absteigen musste – der VfB 03 Hilden ist sehr zufrieden mit der ausgelaufenen Spielzeit und freut sich umso mehr auf die nächste Runde.

So blickte Chef-Trainer Tim Schneider bei der Sponsoren-Auslosung am 20. Juli 2023 in der Anter-Arena an der Hoffeldstraße sehr optimistisch in die Zukunft.

 

Allerdings wurde die Euphorie auch durch eine brennende Frage getrübt: Was ist wenn der VfB zu erfolgreich ist? Denn je höher ein Team aufsteigt, desto strenger sind auch die Anforderungen – etwa bei der Ausstattung der Spielstätten.

Kann der VfB da mithalten? Und was könnten Politik und Verwaltung tun?

 

Blue-Monkeys

 

Mehr Aufwand bei hochrangigen Heimspielen

So könnten erhöhte Sicherheitsauflagen auf den Verein zukommen, sollte der 1. Mannschaft tatsächlich der Sprung in die Regionalliga gelingen, erklärte der Vorsitzende Maximilian Kulesza.

 

Das habe der Verein bereits erlebt: Es gab zum Beispiel im Frühjahr 2023 ein „Hochrisiko-Heimspiel“ gegen den KFC Uerdingen. Es kamen über knapp 150 gegnerische Fans nach Hilden. Bis zu 50 Ordner mussten dafür eingesetzt werden, und die Polizei war mit mehreren Mannschaftsbussen aufgefahren. Die Fan-Blocks mussten durch Zäune getrennt werden.

„Das machte so keinen Spaß“, so Kulesza. In der Regionalliga müsste ein solcher Aufwand bei jedem Heimspiel betrieben werden.

 

Hinzu kommt: In den Hildener Spielstätten könne man solche höherrangigen Partien nicht mehr ausrichten, weil die Auflagen des Verbandes zu hoch seien. Selbst die Bezirkssportanlage Am Bandsbusch würde nicht mehr ausreichen.

 

Lieber auf Aufstieg verzichten? Oder auf andere Städte ausweichen?

Was würde das dann bedeuten? „Entweder wir steigen auf, müssten dann aber in andere Stadien, etwa in Wuppertal, Leverkusen oder Velbert ausweichen“, so Kulesza. Das würde aber sehr teuer werden, und der Verein bräuchte dann noch mehr Sponsoren-Einnahmen.

Oder man mache es wie der FC Hennef, der sich zur Regionalliga hochgespielt, aber dann auf den Platz verzichtet hat, weil er die Bedingungen nicht erfüllen konnte.

Will der VfB Hilden das wirklich?

 

In Velbert beispielsweise sei für die SSVg eine passende Infrastruktur entwickelt worden, und das noch vor dem Aufstieg.

Ist das auch in Hilden möglich? Zumindest erwartet Kuluesza von der Stadt, dass man „gemeinsame Wege“ suche. 

 

Stadtkasse am Ende der Finanzkraft – Machbarkeitsstudie abwarten

Claudia Schlottmann, CDU-Ratsfrau in Hilden und –Landtagsabgeordnete in Düsseldorf, konnte dem Verein da vorerst nicht viel Hoffnung machen: Wegen Corona und den Folgen des Ukraine-Krieges seien sowohl die Stadt Hilden als auch das Land NRW „am Ende ihrer Finanzkraft“.

Die Stadtkasse müsse sich erst einmal konsolidieren.

 

Zumindest sei aber eine Machbarkeitsstudie für ein größeres Stadion im Hildener Norden in der Mache.
In der zweiten Jahreshälfte 2023 soll die Auswertung vorliegen.

 

Doch selbst wenn es ein positives Ergebnis für eine „Machbarkeit“ geben sollte: Es könnte fünf bis zehn Jahre dauern, bis die neue Arena steht, so Max Kulesza.

Bis dahin muss der VfB 03 Hilden also mit den bestehenden Verhältnissen klarkommen

 

Bericht: Achim Kaemmerer

Archivfoto: anzeiger24.de

 


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