Kein Wochenmarkt mehr im Süden?

Auch die letzten Händler haben sich vorerst zurück gezogen

Da waren manche Wochenmarkt-Kundinnen und -Kunden am Donnerstag, 24. November, wahrscheinlich etwas irritiert: Schon seit Wochen gibt es kaum noch Verkaufsstände; viele Händlerinnen und Händler hatten sich schon verabschiedet. Nun aber war überhaupt kein Anbieter mehr vor Ort.

 

Einer der letzten Verbliebenen war bis zur Vorwoche der Früchtehandel der Familie Plenkers. Matthias Plenkers bestätigt uns auf Nachfrage: „Ja, wir haben uns vorerst zurückgezogen. Es finden sich keine neuen Händler mehr.“ Da lohne sich der Einsatz am Donnerstag nicht mehr.

Außerdem gebe es im Süden immer weniger Kundschaft. Das könnte zum Beispiel daran liegen, dass mehr junge Familie dorthin ziehen – und viele von ihnen besuchen den Wochenmarkt nicht; etwa, weil beide Elternteile berufstätig sind.

 

Das Problem ist nicht neu; wir haben mehrfach berichtet.

 

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Was kann man gegen den Schwund unternehmen?

Eine Anfrage an die Stadt – das Ordnungsamt ist für die Zuteilung der Stände zuständig – blieb bis zum Wochenende leider unbeantwortet.

Allerdings wissen wir bereits aus früheren Gesprächen, dass weder die Stadt noch die Stadtmarketing GmbH – die die Internetseite für die Hildener Wochenmärkte betreibt, allerdings nicht regelmäßig pflegt – eine aktive Akquise betreiben.

 

Interessierte Händlerinnen und Händler könnten sich ja beim Ordnungsamt oder bei Stadtmarketing melden, hört man als lapidare Antwort von beiden Stellen (Quelle: unser Bericht vom 30. September und RP Hilden vom 1. Oktober)

Dass man selber auf die Suche gehen könnte, um die Wochenmärkte zu beleben, kommt der Stadt oder Stadtmarketing offenbar nicht in den Sinn.

 

Immerhin: Auf dem zentralen Wochenmarkt Nove-Mesto-Platz gibt es seit einigen Wochen eine Nachfolge für den Geflügelhof Möller, der sein Geschäft nach Jahrzehnten aufgeben musste. Aber auch das ist nur einem glücklichen Zufall zu verdanken.

 

Ansonsten macht sich auch hier der Rückgang der klassischen Marktbeschickerinnen und -beschicker bemerkbar. Und gerade in dieser Krisenzeit ist mit einer schnellen Änderung nicht zu rechnen.

 

Die Familie Plenkers macht auf jeden Fall erst einmal weiter – nur eben nicht im Süden.

Vielleicht sieht die Welt im Frühjahr wieder etwas anders aus…

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de /

 


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