Stadt will System digitalisieren und Verwaltungsaufwand sparen – Echtzeit-Abrechnung per App
Die Stadt Hilden will das Parken in der Innenstadt nicht nur teurer machen, sondern auch „smarter“. Der Hauptausschuss am 11. September und der Stadtrat am 25. September 2024 sollen für die 19 Parkscheinautomaten auf den oberirdischen Parkflächen beschließen:
- Die Bezahlung per Bargeld sowie Kartenzahlung über ein Kartenlesegerät soll nicht mehr angeboten werden. Stattdessen soll eine NFC-Schnittstelle zur Bezahlung mit Debit- oder Kreditkarte installiert werden.
- Alternativ soll es ein Park-App-Angebot geben. Hierfür werden Vertragsgespräche mit der Digitalplattform „smartparking“ aufgenommen.
Was bedeutet das nun, sollte die Politik der Umstellung zustimmen?
Digitaler Parkschein statt Kleingeldsuche
Die Nutzerinnen und Nutzer können zwischen einem beliebigen App-Anbieter oder Kartenzahlung wählen, erläutert die Stadtverwaltung: „Entscheidender Vorteil der App ist, dass die Parkgebühr in Abhängigkeit von der vorgegebenen Tarifierung in Echtzeit abgerechnet wird.“ Wird beispielsweise ein digitaler Parkschein für die Dauer von drei Stunden gebucht, doch die tatsächliche Parkzeit beträgt nur zwei Stunden, könne per Knopfdruck die Parkzeit beendet werden, so dass auch nur zwei Stunden abgerechnet werden. Das System funktioniere aber auch umgekehrt, wenn also die tatsächliche Parkzeit länger wird als zuvor gebucht.
Aber viele Deutsche – vor allem im fortgeschrittenen Alter – bevorzugen nach wie vor Bargeld, weil sie sich dadurch „freier und ungebundener“ fühlen. „Diese Sorge teilt die Verwaltung aber nicht“, heißt es in der Abstimmungsvorlage weiter. „Im Handel lässt sich gut beobachten, dass die Zahlung mittels Karte auch von älteren Menschen getätigt wird. Es ist auch deutlich zu machen, dass die vorstehenden Empfehlungen Personen betreffen, die am Fahrzeugverkehr aktiv teilnehmen und somit mobil sind. Im Übrigen würde der Wegfall der Bargeldzahlungen an PSA auch das lästige Suchen nach dem passenden Kleingeld beenden.“
Was hat die Stadt von der Umstellung?
Dies sei eine „zeitgemäße, moderne und sinnvolle Digitallösung“, erklärt die Stadtverwaltung und will mit dem Branchenverband Smartparking e.V. kooperieren, der den Vertrieb, die Einführung und den fortlaufenden Betrieb übernehmen soll: Diese Lösung erfordert „keine Ausschreibung und kein aufwendiges Vergabeverfahren“.
Und überhaupt habe die Rathaus durch die Umstellung kaum noch Verwaltungsaufwand: „smartparking“ übernimmt die Vertragsabschlüsse mit den App-Anbietern. Zur Parkraumüberwachung kann das Ordnungsamt digitale Programme wie „winowig“ nutzen, ebenfalls ohne Mehraufwand. Außerdem kann die Stadt den Personaleinsatz für die Leerung der Automatenkassen einsparen.
Den Umrüstungskosten an den Automaten stünden Einsparungen von mindestens ca. 38.300 Euro pro Jahr gegenüber: „Dies bedeutet, dass sich der Aufwand bereits im Laufe des Jahres 2025 amortisieren würde und im Anschluss dauerhaft Einsparungen für den städtischen Haushalt die Folge wären“, rechnet das Rathaus vor.
Nun also muss die Politik entscheiden.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos/Montage: anzeiger24.de
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