Omas gegen Rechts Kunterbunt setzen Zeichen für Frieden
Der Krieg in der Ukraine erschüttert die Menschen, und natürlich auch die „Omas gegen Rechts Kunterbunt“ aus dem Kreis Mettmann. Oma Dorothee aus Hilden erklärt: „Überall gibt es Kundgebungen – sogar in Russland. Und den Seniorinnen ist sofort klar: auch wir müssen auf die Straße.“
Auf dem Alten Markt in Hilden ließen die „Omas gegen Rechts“ Friedenstauben flattern und plakatierten „give peace a chance“. Dazu erklang das entsprechende Lied von John Lennon, genauso wie „Ein bißchen Frieden“ von Nicole und „Wozu sind Kriege da?“ von Udo Lindenberg.
„Vor wenigen Tagen noch unvorstellbar“
„Vor wenigen Tagen noch konnte es sich kaum Jemand vorstellen. Aber jetzt ist es passiert. Ein Krieg hier in Europa, fast vor unserer Haustür, das macht schon viel Angst“, sagt Oma Veronika.
Sie kommt aus der Friedensbewegung und hätte nicht gedacht, jetzt auf ihre alten Tagen noch gegen einen Krieg in wenigen hundert Kilometern Entfernung auf die Straße gehen zu müssen.
Oma Dorothee ergänzt: „1939 hat es auch mit einem aggressiven Einmarsch angefangen und sich schnell ausgeweitet. Die Folgen sind auch jetzt noch gar nicht abzusehen und ich mache mir große Sorgen.“
Oma Ingrid hat Friedenstauben gebastelt und ist froh, dass sie somit wenigstens etwas tun kann, um die Hilflosigkeit angesichts dieser Situation zu überwinden.
Zusammen mit Passantinnen und Passanten schrieben die Seniorinnen das Wort „Frieden“ in vielen verschiedenen Sprachen mit Kreide auf den Asphalt. Sie stellen Grablichter auf und gedenken der vielen, auch zivilen Opfer.
„Im Krieg gibt es letztendlich nur Verlierer“, sagen sie.
Wer sind die „Omas gegen Rechts“?
Entstanden ist die Bewegung „Omas gegen Rechts“ im Jahr 2017, zunächst in Österreich als zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in den politischen Diskurs einmischen will.
Ab Anfang 2018 gab es die ersten Gruppen in Deutschland, mittlerweile sind fast überall im Lande viele Ortsgruppen aktiv.
Die Omas engagieren sich gegen Rassismus und Faschismus. Sie treten für Demokratie und Menschenwürde, für Gleichberechtigung und ein sozial gerechtes Miteinander ein.
Sie putzen und schmücken regelmäßig Stolpersteine, um an Holocaust Opfer zu erinnern. Sie unterstützen die Seenotrettung, finanzieren ein Frauenhaus in einem griechischen Flüchtlingslager und helfen mit, Ortsansässige in Afghanistan zu betreuen.
Für ihr Engagement wurden die „Omas gegen Rechts“ 2020 vom Zentralrat der Juden mit dem Paul-Spiegel-Preis ausgezeichnet.
Quelle/Fotos: Omas gegen Rechts Kunterbunt im Kreis Mettmann