Papierkörbe: Schneller voll als geleert?

Bürgeraktion fragt Stadtverwaltung: Was tun gegen die Müllflut?

Müll einfach und achtlos auf die Straße zu werfen, gehört sich nicht; ist klar. Aber manchmal ist es auch nicht einfach, seinen Unrat sachgerecht zu entsorgen – weil viele Papierkörbe in der Stadt schlichtweg überquellen.

Werden die etwa schneller voll als geleert?

 

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Die Ratsfraktion Bürgeraktion (BA) wollte es genauer wissen – von der Stadtverwaltung.
„Die Pandemie hat bei vielen Menschen zu veränderten Lebensgewohnheiten geführt. So ist zu beobachten, dass die eingeschränkte Gastronomie viele Bürgerinnen und Bürger dazu veranlasst, auf Fastfood umzusteigen und zum Verzehr die öffentlichen Parkanlagen zu nutzen. Dies lässt das Verpackungsmüll-Aufkommen in den Grünanlagen erheblich wachsen, so dass vor allem an Wochenenden die Abfallbehälter regelmäßig überlaufen“, schreibt die BA.

 

Verwaltung: Zusätzliche Kontrollen, aber nur mit Überstunden

In Hilden stehen ca. 750 Papierkörbe, alleine in der Innenstadt ca. 130, ansonsten u.a. an 30 Parkplätzen, auf 70 Spiel- und Bolzplätzen und in 95 Grünanlagen. „Die Stadt Hilden hat damit nach unabhängigen Kennzahlenvergleichen nachweislich eine hohe Papierkorbdichte im Vergleich zu anderen Städten“, sagt die Verwaltung. „Es finden plangemäß ca. 87.000 Papierkorbleerungen (47.000 im Stadtgebiet + 40.000 in der Innenstadt) pro Jahr bzw. ca. 1.700 Leerungen pro Woche statt.“

Seit der „Corona-Zeit“ werden an sechs Werktagen zusätzliche Kontrollfahrten durchgeführt: „Diese Maßnahme ist aber zeitlich begrenzt, da sie unter der Woche Reinigungskapazitäten aus der normalen Tourenplanung bindet und am Samstag nur durch Überstunden ermöglicht werden kann“, heißt es weiter. „Die anfallenden Überstunden werden i. d. R. abgefeiert, was die Leistungsfähigkeit im Normalbetrieb entsprechend beeinträchtigt.“

 

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Beschwerden wegen Überfüllungen werden „montags bis freitags am gleichen Tag abgearbeitet, wenn nicht die besagten Anlagen sowieso auf dem Tourenplan stehen. Montags werden prioritär die Stellen angefahren und gereinigt, die erfahrungsgemäß über das Wochenende eine erhebliche Verschmutzung erfahren, so dass in der Regel am Montagabend wieder ein ansehnlicher Zustand erreicht wird.“

 

Noch mehr Kontrollen an neuralgischen Stellen – etwa Stadtpark oder Roter Weg – seien jedoch „ohne zusätzliche finanzielle oder personelle Ressourcen nicht mehr möglich“. Das würde „den Tagesablauf und das Tagespensum der Stadtreinigung so weit einschränken, dass die Beschwerden sich dort weiter häufen“.

 


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Ein Austausch von größeren Papierkörben wäre „mit einem noch zu definierenden finanziellen Aufwand möglich“, sagt die Stadt Hilden. „Die Verwaltung glaubt aber nicht, dass durch eine solche Maßnahme die Problematik gelöst würde.“

 

Text/Fotos: Achim Kaemmerer

 


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