„Restriktive Entscheidungen: Desaströse Konsequenzen für Menschen und Wirtschaft“

Ein Gespräch mit dem Unternehmer Michael Kleinbongartz über die Corona-Krisenpolitik

Was hat die Corona-Zeit mit den Unternehmen und den Angestellten gemacht? Dazu haben wir Michael Kleinbongartz befragt. Der Inhaber der KUKKO Werkzeugfabrik und Vorsitzender des Industrievereins in Hilden erläutert uns seinen Blick auf den Lockdown, die Home Office-Regelungen und die Hilfsprogramme aus der Politik.

 

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Wie hat die Wirtschaft die bisherigen anderthalb Jahre Corona-Krise erlebt?

Diese Krise hat mit aller Deutlichkeit die unterschiedlichen Interessen von Regierung und Wirtschaft zum Ausdruck gebracht. Leider nicht zum Guten. Der Umgang und die restriktiven Entscheidungen unserer politischen Entscheider während der Pandemie hätten in vielen Bereichen nicht gegensätzlicher, ich möchte fast sagen wirtschaftsfeindlicher sein können.

Wir Arbeitgeber müssen tagtäglich unser unternehmerisches Handeln der Dynamik der Märkte anpassen. Wir sind es gewohnt, Risiken abzuwägen und Gefahren anzunehmen, um mit Ihnen zu wachsen oder im schlimmsten Fall den Untergang des Unternehmens zu verantworten.

Regierungen haben darin keine Erfahrung. Weder strategisch noch operativ, sind sie zu unternehmerischen Handeln befähigt. Dennoch nutzte die Regierung die Krise, um erstmalig in der Geschichte unserer Demokratie Einfluss auf die Unternehmen und die Freiheitsgrundrechte zu nehmen.

Leider mit desaströsen Konsequenzen.

 

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Die Bevölkerung wurde monatelang in den Lockdown geschickt. Zeitweise stand gefühlt alles brach. Die politische Vollbremsung hat bereits und wird zahlreiche Pleiten hervorrufen und die Arbeitslosigkeit steigern.

Um die zu Recht davon besorgte Bevölkerung zu beruhigen, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier in der ARD-Sendung „hart aber fair“: „Wir haben so viele Reserven, dass wir versprechen können, dass wir alles tun, dass kein Arbeitsplatz und kein gesundes Unternehmen schließen muss und verloren geht”.

Dadurch wird den Mitarbeitern signalisiert, dass alles quasi wie gewohnt weiterläuft. Die Bevölkerung wähnt sich in einem Kokon der Sicherheit.

Wie soll man da als Unternehmer mit 100-jähriger Firmenhistorie das Instrument des Kurzarbeitergeldes ehrlich erklären?

Die vermeintlich suggerierte Sicherheit von Arbeitsplätzen durch den schnellen Zugang zum Kurzarbeitergeld ist ein Trugschluss. Stattdessen sind damit Einbußen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer verbunden. Insofern hat Minister Altmaier nicht die Wahrheit gesagt.

Ein eklatanter Moment, indem uns Unternehmern mit aller Deutlichkeit bewusst wurde, dass Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Ein Phänomen, welches sich bis heute manifestiert.

 

Was hat die betrieblichen Einschränkungen für die Beschäftigten bedeutet?

Wichtiger als die wirtschaftlichen sind für mich die psychischen Folgen der Pandemiepolitik.

Der größte Teil unserer Beschäftigten sind immer gerne in die Firma gekommen. Die hier gelebte Normalität durch das tägliche Arbeiten bescherte den Mitarbeitern ein Gefühl von Struktur und wirtschaftlicher Sicherheit. Dann kam der Moment, in dem die Regierung uns das Gebot des breiten Home-Office auferlegte.

 


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Mit diesem Isolationskurs wurden weitere Wunden generiert. Die einen fühlten sich angesichts der Verbannung isoliert und stellten sich die Frage, warum sie scheinbar nicht wichtig für die Firma sind.

Andere hatten Angst um ihre Sicherheit und fragten sich, warum sie denn weiter im Betrieb arbeiten mussten. Damit wurde der Unternehmer überspitzt formuliert seitens Regierung zum Richter inthronisiert, der über Leben und Tod seiner Mitarbeiter entscheidet – eine Zumutung ohnegleichen.

 

„Die Pandemie ist noch nicht vorbei“ und „Die vierte Welle rollt“, heißt es nun aus der Bundesregierung. Wie stellt sich die aktuelle Situation für die Unternehmen dar: Haben Sie die Krise überwunden? Oder befürchten Sie noch eine weitere Krise? Oder erwarten Sie noch weitere Nachwirkungen?

Für uns war zu keinem Zeitpunkt Anlass für Krisenstimmung. Wir können uns kein Regime unter angezogener Bremse und mit Verboten leisten. Unsere Kunden brauchen unsere Produkte und Lösungen und wir geben alles, um zu liefern und unser Bestes zu geben.

Die Voraussetzungen, dass nicht nur wir, sondern auch global die Menschen wieder unter Normalbedingungen arbeiten, sind gesetzt.

Persönlich habe ich an der einen oder anderen Stelle Bedenken, inwieweit es bei Teilen der Bevölkerung an Motivation und positivem Spirit mangelt, um wieder volltourig zu arbeiten. Man hat den Eindruck, dass sich viele in der zurückgezogenen Stille des Heims unter dem Psyeudonym des Home-Office sehr wohl fühlen.

Der damit einhergehende Stillstand wird uns gesellschaftlich vereinsamen und wirtschaftlich nachhaltig schaden.

 

Die Fragen stellte Achim Kaemmerer

Foto: btaskinkaya/Pixabay 
Portraitfoto: KUKKO Werkzeugfabrik


Kein Corona-Beitrag von uns ohne die Bitte:
Haltet die Regeln ein.
Und seid auf der Hut!

……

 


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