Sicherheitslage in Hilden: Was die Politik nun unternehmen will

SPD und AfD werden aktiv – mit unterschiedlichen Ansätzen

Wer sich umhört, spürt die bedrückende Stimmung: Viele Menschen in Hilden fühlen sich nicht mehr „sicher“. In den vergangenen Monaten häuften sich die Meldungen von Raubüberfällen, Einbrüchen und körperlichen Auseinandersetzungen. Hinzu kommt: Hilden hat sich zur Stadt mit den höchsten Kriminalitätshäufigkeitszahlen (Indikator für die Gefährdung der Bevölkerung durch Kriminalität, bezogen auf die bekannt gewordenen Fälle auf 100.000 Einwohner) im Kreis Mettmann entwickelt.

Die Bevölkerung wird immer ungeduldiger: Wann wird endlich etwas dagegen unternommen?

Nun wird auch die lokale Politik aktiv, allerdings auf unterschiedliche Weise.

 

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SPD fragt die Stadt nach Lagebild

Die SPD-Fraktion hat eine Anfrage „zur aktuellen Sicherheitslage, zum subjektiven Sicherheitsempfinden der Bevölkerung sowie zur Alarmplanung“ an die Stadtverwaltung gestellt. „Ziel der Anfrage ist es, ein aktuelles und verlässliches Gesamtbild zu erhalten, um politische Entscheidungen zur Verbesserung von Sicherheit, Ordnung und Krisenvorsorge fundiert treffen zu können“, erklärt der Ortsverein.

 

Erwartet werden nun

  • eine Bewertung der Sicherheitslage der vergangenen fünf Jahre
  • Infos zu sicherheitsrelevanten Orten und zu den dort ergriffenen Maßnahmen
  • eine Darstellung der strategischen Ausrichtung des Kommunalen Ordnungsdienstes
  • Infos zu Präventions- und Ordnungsmaßnahmen
  • Infos über Kooperationen und Abstimmungen zwischen Polizei, Streetworkern, Sicherheitsdiensten und anderen Akteuren sowie „Austauschformate außerhalb des Arbeitskreises Sicherheit und Ordnung

Zum subjektiven Sicherheitsempfinden fragt die SPD: Liegen der Stadt aktuelle Erkenntnisse oder Umfragen vor – und falls nicht, plant die Verwaltung entsprechende Erhebungen?

 

Laut Erlass des NRW-Innenministeriums ist spätestens Ende 2027 ist die Erstellung eines „kommunalen Alarmkalenders“ verpflichtend. „Der Alarmkalender soll sicherstellen, dass Hilden im Krisen- oder Verteidigungsfall handlungsfähig bleibt und Maßnahmen ohne Zeitverlust umgesetzt werden können“, erklärt die SPD-Fraktion und erkundigt sich daher „nach dem organisatorischen Vorgehen, nach zuständigem Personal sowie nach möglichen Auswirkungen auf den Haushalt 2027“.

 

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Andrea Janeck, Ratsmitglied und sicherheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, ergänzt: „Wir brauchen jetzt ein transparentes, faktenbasiertes Bild der Lage. Und wir wollen, dass die gewonnenen Erkenntnisse im Arbeitskreis Sicherheit und Ordnung gemeinsam beraten werden – mit allen Beteiligten am Tisch. Nur so können wir verantwortungsvoll entscheiden, welche Maßnahmen notwendig sind und wie wir Hilden in Krisensituationen bestmöglich vorbereiten.“

 

AfD: Neuer Anlauf für Sicherheits-Sitzung

Auch die AfD-Fraktion wurde erneut aktiv. Im Stadtrat fand ein Antrag zu einem regelmäßig und öffentlich tagendem Ausschuss für Sicherheit keine Mehrheit. Jetzt startet Ratsherr Marlon Buchholz einen neuen Anlauf und beantragt die Einberufung eines Arbeitskreises „Sicherheit und Ordnungspartnerschaften“ im neuen Jahr.

Zusammen mit Vertretern des Ordnungsamtes, der Polizeiwache und der Feuerwehr soll u.a. über folgende Themen gesprochen werden:

  • Lagebild „Kriminalität im Bereich Gabelung 2025 und Ausblick 2026“
  • Lagebild „Brandstiftungen im Stadtgebiet 2025 und Ausblick 2026“
  • Lagebild „Sicherheit in Unterbringungseinrichtungen 2025 und Ausblick 2026“
  • Erfahrungen aus der Silvesternacht 2025/2026

„Im Stadtgebiet bestehen mutmaßlich sicherheitsrelevante Problemlagen, über welche die Politik umfassend informiert werden sollte“, so die Begründung. „Der Arbeitskreis soll eine transparente Darstellung der aktuellen Sicherheitslage ermöglichen.“

Ob dieser Arbeitskreis tagen wird oder nicht, hängt nun vom Abstimmungsverhalten der anderen Fraktionen ab.

 

Bericht: KA

Archivfoto: anzeiger24.de

 

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