So will Hilden seine Klimaziele erreichen

Förderprogramm für Bevölkerung – Rat beschließt Maßnahmen für städtische Gebäude

Ein ambitioniertes Ziel haben sich Stadtrat und Stadt gesetzt: Bis 2035 will die Stadt Hilden „klimaneutral“, bzw. „Treibhausgas-neutral“ werden. So wurde es im Dezember 2022 beschlossen.

Doch wie soll das gehen?

Dazu haben Verwaltung und Politik nun ein paar Weichen gestellt.

 

Was bedeutet „neutral“?

Da die Hildener Stadtverwaltung bei Formulierungen sehr akribisch ist, möchte sie „irreführende Suggestionen“ bei der Begriffsbestimmung herausarbeiten: „Das Klimaschutzgesetz legt fest, dass bis zum Jahre 2030 die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent und bis 2040 um 88 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Klimaneutralität soll spätestens im Jahre 2045 erreicht werden“, heißt es dazu in der benannten Abstimmungsvorlage. Wenn der Begriff „Klimaneutralität“ wie im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet wird, sei er „im Sinne der Treibhausgas-Neutralität zu verstehen“.

 

Da dies nun geklärt ist, stellt sich die Frage: Was soll nun für den Klimaschutz getan werden?

 

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Klimafreundliche Alternativen für Bürgerinnen und Bürger schaffen

„Wir können unser kommunales Klimaneutralitätsziel bis 2035 nur erreichen, wenn wir möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitnehmen“, sagt Bürgermeister Dr. Claus Pommer. Daher hat die Stadt ein Förderprogramm zur E-Mobilität und Photovoltaik-Umrüstung für die Bürgerinnen und Bürger aufgelegt.

Bis zum 7. Juli 2023 können sich Interessierte für ein Losverfahren registrieren.

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Und was macht die Stadt Hilden an ihrem eigenen Bestand?

 

Rat beschließt Klimaschutz- und -neutralitätsstrategie

Der Stadtrat hat mehrheitlich am 21. Juni 2023 eine Klimaschutz- und -neutralitätsstrategie für die Stadt Hilden beschlossen – auf Grundlage eines Antrags von CDU und Grüne.

 

Inhalt u.a.:

Zunächst wird der gesamtstädtische Ist-Zustand der Treibhausgas-Emissionen ermittelt und eine Klimabilanz erstellt.

In einem jährlichen Bericht sind die voraussichtlich zu erzielenden Reduktionen der Treibhausgasemissionen je Maßnahme darzustellen.

 

Der Jahresenergieverbrauch der einzelnen Liegenschaften der Stadt Hilden ist zu ermitteln und auf Grundlage von Kennwertvergleichen zu bewerten.

Darauf aufbauend ist dem Rat ein Vorschlag zur Optimierung des Energieverbrauchs – nach einer Prioritätenliste – vorzulegen.

Es wird ein Plan entwickelt, um alle geeigneten Dächer der Stadt bis zum Jahr 2030 mit Solaranlagen auszustatten.

Im Laufe des Jahres 2023 werden Informations- und Beratungsangeboten für die Bevölkerung, Gewerbetreibende und Unternehmen im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung bereitgestellt.

Bei der Anschaffung von Fahrzeugen und Arbeitsgeräten wird möglichst die „klimafreundlichste Variante“ erworben.

So wird beispielsweise ein elektrisch betriebenes Müllfahrzeug angeschafft. Der Fuhrpark des Bauhofes soll außerdem langfristig auf „alternative Antriebe“ umgestellt werden

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Alle drei Jahre sind die erzielten Reduktionen der Treibhausgasemissionen zu ermitteln und zu präsentieren.

 

Die Stadt soll außerdem das Konzept mit einem externen Fachbüro erarbeiten.

Dafür muss die Verwaltung aber nun ein Vergabeverfahren starten. Die Beauftragung würde allerdings 49.000 Euro in 2024 und 69.000 Euro in 2025 kosten.

 

Bereits beschlossene Klimaanpassungsmaßnahmen

Doch das ist noch nicht alles. Bereits am 22. Juni 2022 hat der Stadtrat ein Maßnahmepaket beschlossen, das teilweise auch schon umgesetzt wird.

 

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Zum Beispiel:

Mehr Fahrradstraßen – in 2021 wurden in der Augustastraße, Hagdornstraße und der Schulstraße die ersten Fahrradstraßen in Hilden eingerichtet und die vorhandene Fahrradstraße in der Hagelkreuzstraße nach dem neuen „Hildener Standard“ umgestaltet.

Jetzt folgen die Luisen- und Pungshausstraße.

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Pflanzung von zusätzlichen Straßenbäumen 

 

Fassadenbegrünung des östlichen Giebels am Bürgerhaus

 

Mehr landschaftsgerechte Regenrückhaltebecken

 

Mehr Versickerungsflächen im Straßenraum

 

Installation einer Photovoltaik-Anlage auf der Grundschule Im Kalstert, Außenstelle Walder Straße 100 – allerdings ist das Projekt wegen „immenser Preissteigerungen“ ins Stocken geraten; der Stadtrat musste daher zusätzliche 930.000 Euro bereit stellen.

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Mehr Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden

 

Neubau des Gärtnerhofes: Wärmeversorgung durch Installation einer Erdwärmepumpe – auch hier musste der Stadtrat zusätzliche Ausgaben genehmigen; Höhe: 400.000 Euro.

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Installation einer Photovoltaik-Anlage sowie eines Energiespeichers und zwei Ladesäulen auf dem Funktionsgebäude Weidenweg

 

Außerdem hat die Verwaltung E-Bikes und acht E-Fahrzeuge für die Mitarbeitenden angeschafft sowie zusätzliche Batteriespeicher und Ladesäulen installiert.

 

Mehr Details zu den Klimaanpassungsmaßnahmen gibt es hier…

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto/Collage: Archiv anzeiger24.de ; mehrunissa/G.Altmann / Pixabay

 


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