
Der 19. November ist der Internationale Männertag – ein Tag, der international den Fokus auf Gesundheit, Gleichstellung und die Rolle von Männlichkeiten in der Gesellschaft setzt. Die Stadt Hilden will gleichzeitig daran erinnern, dass es nicht nur Gewalt gegen Frauen gibt, sondern dass auch Männer Opfer werden können. Aus diesem Grunde hat die Gleichstellungsstelle am Bürgerhaus eine „Fahne gegen Gewalt“ gehisst, die bis zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen („Orange Days“) am 25. November 2025 hängen soll. In dieser Zeit gibt es weitere Info- und Aufklärungs-Aktionen.
Eine Kampagne für beide Geschlechter gleichermaßen also – und daran reibt sich nun die Hildener SPD: Man solle „Gedenk- und Aktionstage nicht verwässern“, heißt es in einem Statement. Der Ortsverein sei „irritiert darüber, dass die Stadt in diesem Jahr die Botschaft erweitert und den Aktionstag [gegen Gewalt an Frauen] zugleich auf Gewalt gegen Männer ausrichtet. Ein wichtiges Thema – aber nicht an diesem Tag.“
Der International Day forthe Elimination of Violence against Women sei „geschaffen, um ein strukturelles gesamtgesellschaftliches Problem sichtbar zu machen, das Millionen Frauen betrifft – körperlich, psychisch, sexualisiert, oft mit lebenslangen Folgen“, heißt es von Seiten der SPD weiter. „Der Schutz und die Hilfe für betroffene Frauen müssen Priorität haben.“
Stadtrat beschloss einheitliche Beflaggung gegen „generelle häusliche Gewalt“
Ist es also unangebracht, beide Aktionstage zu verknüpfen?
Dabei hatte Bürgermeister Claus Pommer zuvor noch betont: „Die Fahne ist eine Initiative des Stadtrats. Sie symbolisiert das gemeinsame Engagement gegen Gewalt in allen Formen.“
Wir haben nachgeschaut: Im Juni 2023 hatte die SPD den Antrag gestellt, am 25. November zum internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, „an allen öffentlichen, kommunalen Gebäuden eine einheitliche Beflaggung mit Flaggen des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen vorzunehmen.“
Vor der Abstimmung beantragte die CDU ergänzend, auch am 30. April (Tag der gewaltfreien Erziehung) und am 18. November (Internationaler Männertag) die Beflaggung anzubringen. Begründung (laut Protokoll): „Es sei ein wichtiges Anliegen ein Zeichen gegen Gewalt gegen Menschen zu setzen.“
Die SPD zeigte sich damit einverstanden. Daraufhin wurde einstimmig eine „einheitliche Beflaggung mit eigener Flaggenkreation“ beschlossen, „die sich generell gegen häusliche Gewalt richtet“.
Die jetzige Umsetzung war aber aus Sicht der SPD offenbar so nicht gemeint. Ben Eisenblätter, Mitglied der SPD-Fraktion, ergänzt: „Es geht hier nicht um eine Konkurrenz von Betroffenheiten – aber dieser Tag hat klaren Ursprung und eine klare Botschaft. Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles Problem. Wenn wir die Orange Days mit zusätzlichen Themen füllen, verlieren wir die Aufmerksamkeit für die, die sie dringend brauchen.“
Quelle: SPD Hilden
bearb.: KA
Foto: anzeiger24.de
Weitere Nachrichten aus Hilden gibt es unter www.anzeiger24.de/hilden/news/
Du hast einen Tipp, eine Anregung, zu welchem Thema wir einmal recherchieren sollten?
Schreib uns an presse@deinhilden.de. Deine Zuschrift wird streng vertraulich behandelt!
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.
