Spielplatz Heine-Straße: Warum das neue Klettergerüst gesperrt bleibt

Wegen Sicherheitsmängel liefert sich die Stadt einen Rechtsstreit mit der Firma

Bereits vor wenigen Monaten wurde ein neues modernes Klettergerüst auf dem Spielplatz Heinrich-Heine-Straße aufgebaut. Doch leider müssen die Kids seitdem warten; denn das Gerät ist seit der Aufstellung gesperrt.

 

Was ist da los? Das Rathaus erklärt uns auf Anfrage, bei der Abnahme hätten die Spielplatzprüfer der Stadt „mehrere Sicherheitsmängel festgestellt“. Deswegen liefert sich die Verwaltung derzeit auch einen Rechtsstreit mit der ausführenden Fachfirma.
Wegen des laufenden Verfahrens könne die Stadt keine näheren Angaben machen, erklärt aber: „Das Tiefbau- und Grünflächenamt nutzt all seine rechtlichen Möglichkeiten, um eine schnelle Mangelbeseitigung sicherzustellen.“

Wir haben weitergefragt. 

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Stadt muss Firma Gelegenheit zur Mängelbeseitigung einräumen

Warum dauert die Beseitigung der Mängel – seitens der Firma – so lange?

Antwort der Verwaltung: „Viele Spielgerätekombinationen werden erst vor Ort aufgebaut, sodass mögliche Fabrikationsmängel erst bei Aufbau auffallen und ggf. dort behoben werden können.

Zur Abnahme des Spielgerätes führt ein externer – von der Stadt Hilden beauftragter – Spielplatzprüfer die Geräteprüfung durch. Anschließend kontrolliert auch noch der städtische Spielplatzprüfer das Spielgerät.

Sollten Mängel erkannt werden, muss der ausführenden Fachfirma eine Frist zur Nachbesserung und Mangelbeseitigung eingeräumt werden.

Um die Garantieansprüche gegenüber der ausführenden Fachfirma zu behalten, dürfen Mängel nicht einfach durch andere oder eigene Fachleute erledigt werden. Diese Nacharbeiten werden von den Fachfirmen nicht immer bei deren Zeitplanung berücksichtigt, so dass es hier zu Verzögerungen kommen kann.

 

Ähnliche Fälle in der Vergangenheit

Dies ist nicht der erste Fall, dass Spielgeräte aufgebaut, aber wegen Mängel nicht sofort frei gegeben werden, z.B. an der Pestalozzistraße vor etwa einem Jahr oder 2020 auf dem Nordmarkt.
Warum gibt es immer wieder solche Probleme?

Am KSP Pestalozzistraße hatte ein ausgewähltes Anbauteil nicht ganz gepasst. Dies wurde erst bei Montage erkannt.
Am KSP Nordmarkt war der Spielplatz in der Bauphase und in der vom Hersteller geforderten Abbindezeit eingezäunt.

Es sind oft mehrere Gewerke tätig, deren Arbeitsabläufe ineinander greifen. Manchmal müssen auch örtliche Anpassungen z.B. beim Fallschutz vorgenommen werden.
Unter Berücksichtigung der derzeit hohen Auslastung der Fachfirmen, der Verfügbarkeit von Materialen und Ersatzteilen kann es zu Verzögerungen kommen. Unabhängig davon ist eine verantwortungsbewusste Überprüfung der Verkehrssicherheit der neuinstallierten Geräte immer und unbedingt erforderlich.

 

„Positive Erfahrungen mit den meisten Firmen“ 

Die Stadt betont in diesem Zusammenhang: „Die Erfahrungen der Stadt mit den meisten Fachfirmen sind positiv. Es werden grundsätzlich qualitativ hochwertige Geräte geliefert und fehlerfrei montiert.

Kleinere Mängel wie beispielsweise eine fehlende Abdeckkappe, Lackschäden usw. können vorkommen und werden kurzfristig vor der Übergabe zur Nutzung behoben.“

 

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Die Montage von Spielgeräten sei sehr komplex. Die Sicherheit habe vor einer schnellen Freigabe Vorrang: „Grundsätzlich erfolgt eine Verankerung der Spielgeräte im Boden. Diese wird häufig als Betonfundament ausgeführt. Um die geforderte Standhaftigkeit zu erreichen, muss der Beton aushärten. Das Spielgerät ist zu diesem Zeitpunkt schon aufgestellt und scheint für interessierte Bürgerinnen und Bürger fälschlicherweise nutzbar.

Die Verkehrssicherheit allerdings ist noch nicht gegeben. Im Gegensatz zu Spielgeräten im privaten Garten gelten für öffentliche Spielgeräte strengere Anforderungen.

 

Bedeutet also: Da die Sicherheit am neuen Spielgerät Heine-Straße offenbar nicht gewährleistet ist und der Rechtsstreit andauert, werden die Kinder wohl noch länger warten müssen…

 

Bericht/Foto: Achim Kaemmerer

 


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