Verkehrschaos Hilden: FDP-Ratsherr Joseph bringt Südring ins Gespräch

Kann das Projekt aus den 60er Jahren wirklich helfen?

Zur morgendlichen und abendlichen Rush Hour wird es auf Hildens Straßen immer enger. Auf den Durchfahrtstraßen kommt es zu langen Staus und nicht wenige Autofahrer weichen auf „Schleichwege“ aus, selbst wenn dies wie auf der Hagelkreuzstraße verboten ist. Darüber hatten wir berichtet. Nach Ansicht von FDP-Ratsherr Rudolf Joseph steckt Hilden in einem Verkehrschaos. 

Besonders ärgerlich ist natürlich die Sperrung der Richrather Straße, die zu einem Mehrverkehr auf der Südstraße und verbotenerweise auch auf der Hagelkreuzstraße führt. Gelegentliche Polizeikontrollen sind zwar erfolgreich, ändern aber das Fahrverhalten vieler Autofahrer nicht. Joseph hat deshalb kürzlich vorgeschlagen, aus der Not eine Tugend zu machen, und die Hagelkreuzstraße für die Zeit der Bauarbeiten für alle Verkehrsteilnehmer freizugeben.

 

Könnte der „Südring“ die angespannte Verkehrssituation in Hilden entschärfen?

Und der FDP-Ratsherr bringt auch noch eine alte Idee neu aufs Tapet. In den Verkehrsplanungen aus den 60er/ 80er Jahren war ergänzend zum Westring und Nordring auch ein Südring vorgesehen. Dieser sollte in der Verlängerung der aktuellen Abfahrt ( auf Höhe der Walder Straße ) nach Langenfeld weiterführen. Zwischen der Autobahnraststätte und dem Südfriedhof hindurch sollte die Trasse in die Schneiderstraße in Langenfeld einmünden. Eine solche Straße könnte vermutlich in der Tat den Durchgangsverkehr über die Richrather Straße in Hilden reduzieren. Und auch in Langenfeld wäre eine solche Trasse eine Entlastung, weil insbesondere der Schwerkraftverkehr aus dem Langenfelder Vorstädtchen herausgehalten werden könnte.

 

Bergstation

 

 

Aber wie wahrscheinlich ist der Südring?

Der Südring ist so gut wie ausgeschlossen. Das Projekt scheiterte Ende der 90er Jahre am Veto von Solingen. Die Straße hätte nämlich durch das Naturschutzgebiet der Ohligser Heide geführt und das war für „Die Grünen“ in der Klingenstadt ein No Go. Heute kommt hinzu, dass im Bereich eines zukünftigen Südringes auch die umstrittene CO2 Leitung liegt. Aber selbst wenn man das alles außer Acht lassen würde, müsste man mit einem Planungs- und Realisierungszeitraum von mindestens 20 Jahren rechnen. Ein realistischer Beitrag zur Verkehrsentspannung in Hilden ist das nicht.

 

Bericht/Fotos: Walter Thomas