Vom Flüchtling zum Pflegefachmann

Masud Sow und Oliullla Mohammad: Ausbildung bei der Kplus-Gruppe

Oliullla Mohammad und Masud Sow (Foto v.r.) kamen aus Sierra Leone und Bangladesch nach Deutschland. Heute werden sie von der Kplus-Gruppe in Haan und Hilden (l. Lehrerin Petra Mennekes) zu Pflegefachmännern ausgebildet. Eine Erfolgsgeschichte mit noch ungewissem Ausgang.

 Foto: Uli Preuss/Kplus Gruppe („vor Corona“ entstanden)

 

Banner-anzeiger24-Sept-2021

 

Es war ein langer Weg für Masud Sow und Oliullah Mohammad. Ein Weg, der sie letztlich nach Langenfeld und Haan führte. Die beiden geflüchteten jungen Männer haben im Spätsommer ihre Ausbildung zum Pflegefachmann am Katholischen Bildungszentrum Haan und den Krankenhäusern in Langenfeld und Haan begonnen Zuvor hatten sie schon die einjährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz erfolgreich abgeschlossen.

 

„Dr. Masud“: Unbedingter Lernwille

Masud Sow kam als Minderjähriger aus Sierra Leone allein nach Deutschland. Er hatte seine Familie verloren und machte sich über das Mittelmeer auf den Weg in eine bessere Zukunft. Über Hamburg kam er nach Sachsen.

Masud Sow will lernen. Schon auf dem Flüchtlingsboot lernte er Französisch. „Ich wollte von Anfang an zur Schule gehen“, sagt der heute 22-Jährige, der im Personalwohnheim am St. Martinus Krankenhaus Langenfeld lebt. Er machte seinen Schulabschluss und in den Ferien verschiedene Praktika. Auch in einem Krankenhaus. Ab da war ihm klar: „Das ist mein Bereich.“

 

Banner-Lidl-Pad-Sept-2021 

 

Lehrerin Petra Mennekes erinnert sich noch genau an ihre erste Begegnung. Während des ersten Lockdowns reiste Masud Sow mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, lernte auf der Rückfahrt für die Bio-Klausur am Folgetag. „Masud hatte damals noch Sprachprobleme und war verschlossen“, erinnert sich Petra Mennekes.

Ein bisschen Bauchschmerzen hatten sie und ihre Kollegin Kornelia Butzen schon, ihm eine Zusage zu geben. Letztlich war es sein unbedingter Wille, der sich auch in seiner Anreise zeigte. Er gab den Ausschlag. Er hat das Vertrauen bestätigt. Petra Mennekes lächelt: „Bei seinen Mitschülern heißt er schon ‚Dr. Masud‘.“

 

Oliullah meistert tägliche Herausforderung 

Oliullah Mohammad kam 2015 aus Bangladesch. Sechs Jahre hat er dort in der Flüchtlingsunterkunft gelebt. „Jetzt habe ich eine eigene Wohnung“, freut sich der 33-Jährige.

Für ihn war es der richtige Weg, erst die einjährige Ausbildung zu machen. „Ich war mir nicht sicher, ob die dreijährige Ausbildung direkt schaffen würde.“ Mit der Erfahrung aus dem vergangenen Jahr fühlt er sich sicherer – auch wenn jeden Tag neue Herausforderungen warten. Zwischen den beiden Ausbildungen haben beide in ihren Häusern in Hilden und Haan als Assistenten gearbeitet und auch dort wichtige Erfahrungen gesammelt.

 

Bei den Kollegen und Patienten sind die beiden gleichermaßen beliebt. Man spürt, wie sehr die beiden ihren neuen Beruf lieben, wie sehr sie ihre Chance in Deutschland nutzen wollen.

 

Aber es ist ein langer Weg, der noch nicht beendet ist: Ihre Asylanträge sind noch nicht bewilligt. Dabei würden beide gerne bleiben, Deutschland etwas zurückgeben und als Pflegekräfte arbeiten.

 

Text: Kplus-Gruppe

 


Immer up to date: Mit dem anzeiger24.de Newsletter!

Kostenlos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und mehr

anzeiger24.de Newsletter bestellen