War die Absage des Festes der Kulturen durch die Stadt Hilden wirklich notwendig?

Maßnahme der Stadt fand nur wenig Zuspruch

***Kommentar***

Keine Frage, das Attentat von Solingen war scheußlich, grausam und menschenverachtend. Jeder auch nur ansatzweise zivilisierte Mensch empfindet Trauer und Anteilnahme für die Opfer und ihre Angehörigen. Aber musste deshalb das Fest der Kulturen abgesagt werden? Ist irgendeinem der Betroffenen damit „geholfen“? Oder ist das am Ende nur Wasser auf die Mühlen derjenigen, die sich solcher Gräueltaten rühmen?

 

Wir haben mit Schaustellern, Marktgastronomen und Bürgern gesprochen. Die Allermeisten haben den Kopf geschüttelt und konnten die Entscheidung der Stadt nicht verstehen.

Am Samstagnachmittag herrschte denn auch in der City das übliche rege Treiben. Die Aufbauten für das Fest waren abgebaut, die Gastronomie hatte ihre Außenflächen wieder erweitert, freute sich über regen Zuspruch, und Straßenmusikanten unterhielten diesen sonnigen Tag mit Musik.

 

Auch im Netz gab es wenig Zustimmung für die Entscheidung der Stadt. Trauer und Anteilnahme, keine Frage. Aber deshalb genau dieses Fest abzusagen, das doch gerade die unterschiedlichen Kulturen zusammenführen sollte, dafür gab es wenig Verständnis.

Zudem mit Ausnahme vom Weinfest in Haan im Umkreis von Solingen alle Veranstaltungen stattgefunden haben.

 

Bei allem Verständnis, was man ja durchaus auch für die Entscheidung der Absage haben kann, sollte die Stadt dennoch zukünftig besser abwägen, ob eine solch drastische Maßnahme, unter der Schausteller, aber auch die Akteure der Veranstaltungen, zu leiden haben, sinnvoll ist.

Nicht zum ersten Mal geht ja die Stadt im Verhältnis zu ihren Nachbarkommunen einen Sonderweg. Erinnert werden darf bei dieser Gelegenheit daran, dass z.B. während der Corona-Pandemie in Hilden in der Fußgängerzone noch ein strenges Maskengebot bestand, während aller Orten herum Menschen bereits „frei“ durch die Innenstädte laufen durften.

 

Walter Thomas

 


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