Schon wieder „neue“ Öffnungszeiten
***Kommentar***
Es ist „gefühlt“ 30 Jahre her, als sich die Hildener über eine Neuorganisation im Rathaus haben freuen können. Damals wurde das Bürgerbüro eingerichtet. In diesem Büro der Stadtverwaltung waren alle für das Tagesgeschäft mit den Bürgern erforderlichen Serviceleistungen zentral zusammengefasst. Ob sich ein Neubürger anmelden wollte, jemand einen Pass oder eine Bescheinigung benötigte: im Bürgerbüro gab es kompetente Sachbearbeiter für alle städtischen Dienstleistungen.
Das Beste war: dieses Büro hatte feste Öffnungszeiten, so wie jedes Geschäft oder Restaurant auch. Probleme mit dem Bürgerbüro und seinen Öffnungszeiten gab es nie. Jedenfalls wurden sie nie in der Öffentlichkeit bekannt oder gar diskutiert.
Doch dann kam Corona, das Virus, das alles verändern sollte.
Hildener Bürgerbüro und der Terminbetrieb
Mit Corona wurden nicht nur Geschäfte und Restaurants, sondern auch das Bürgerbüro zeitweilig geschlossen. In einer monatelangen Übergangsphase bis zum Corona-Ende wurden Anliegen der Bürger – verständlicherweise – nur nach vorab vereinbarten Terminen erledigt.
Doch wer erwartet hatte, dass mit der Aufhebung aller Corona-Einschränkungen auch das Bürgerbüro wieder auf Normalbetrieb umschaltet, hat sich getäuscht. Es wurde ein Online-Terminbuchungssystem eingeführt.
Begründung des Rathauses: eine Terminbuchung hat den Vorteil, dass Bürger nicht warten müssen, wenn sie vorstellig werden.
Eine „alberne“ Begründung. Denn statt im Rathaus zu warten, muss man nun dank Onlinebuchung sieben bis acht (!) Wochen auf einen Termin warten. Für dringende und kurzfristige Fälle gibt es immerhin eine „Notversorgung“, bzw. eine tagesaktuelle Buchung.
Alle naslang neue Öffnungszeiten
Mit Einführung des Terminbetriebes wurden kurzerhand die „offenen“ Samstage abgeschafft. Wenige Monate später aber wurden pro Monat zwei offene Samstage wieder eingeführt (auf Antrag der CDU-Fraktion im Stadtrat), gleichzeitig aber Öffnungszeiten am jeweils darauffolgenden Montag reduziert.
Dieses Konzept hat sich allerdings nicht bewährt.
Und das neueste „Angebot“ besteht nun darin, dass vor den Ferien zukünftig „gezielt“, möglicherweise auch an mehreren Samstagen hintereinander, Termine angeboten werden.
Fast drei Jahrzehnte ist das Bürgerbüro und sind die Hildener mit festen Öffnungszeiten gut gefahren.
Und jetzt sorgt ein ständiges Hin und her für Aufregung und wird den Bürgern als „Entgegenkommen“ verkauft.
Warum kehrt man nicht einfach zu den festen Öffnungszeiten zurück?
Walter Thomas
Foto/Montage: anzeiger24.de/RaBe / Pixabay
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