Verkehrswirrwarr wirbelt auch Bus-Fahrpläne durcheinander

Fahrer im Stress und Stau – Fahrgäste irritiert

Unter dem Verkehrschaos der letzten Tage in Hilden leiden nicht nur die PKW- und LKW-Fahrer, sondern auch die Verkehrsteilnehmer, die ihr Fahrzeug stehen lassen, um sich von der Rheinbahn durch die Stadt fahren zu lassen. Denn natürlich kommen auch die ÖPNV-Linien ins Stocken.

Und nicht zu vergessen: Baustellen, Sperrungen und Staus bringen auch die Fahrerinnen und Fahrer aus dem Takt – und das erzeugt manchmal Unverständnis bei den Fahrgästen.

Wir haben mit einem Vertreter des Betriebsrates über die aktuelle Situation gesprochen.

 

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Bus kommt an, steht aber zehn Minuten – Warum?

In den letzten Tagen wurden die Fahrzeiten der Linien 782, 783, 784, 785 und O3 teilweise ganz schön durcheinander gewirbelt. In der Nachbarschaft ist das nicht anders: Die 778, 779, 788 und 789, die durch in Düsseldorf-Benrath und -Garath kreisen, sind ebenfalls betroffen.

 

Für die Fahrerinnen und Fahrer kommt erschwerend hinzu: Sie müssen nicht nur sicher durch den Verkehr kommen, sondern auch gesetzliche Pausen und Lenkzeitunterbrechungen einhalten, erklärt uns Jörg Junkermann, stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats bei der Rheinbahn: „Nach spätestens viereinhalb Stunden Lenkzeit ist laut Gesetz eine Pause von mindestens 45 Minuten vorgeschrieben. Sie kann auch in mehrere kürzere Abschnitte aufgeteilt werden.“

Die Rheinbahn plant meist nach der sogenannten 1/6-Regelung: Rund ein Sechstel der Arbeitszeit ist als Pause vorgesehen, meist an geeigneten Wendestellen wie in Benrath.

 

„Kommt es unterwegs zu Verzögerungen, müssen die Fahrerinnen und Fahrer die Leitstelle informieren, wenn absehbar ist, dass eine Pause nicht rechtzeitig eingehalten werden kann“, so Junkermann. „Die Leitstelle plant dann Maßnahmen zur Sicherung der Pausenregelung. Etwa durch Anpassung des Umlaufs oder in seltenen Fällen durch eine Ablösung des Fahrpersonals.“

 

„Kaum planbar“

Gerät der Verkehr erheblich ins Stocken, kann es passieren, dass ein Bus mindestens zehn Minuten an einer Haltestelle stehen bleiben muss, oder dass er vorübergehend aus dem Umlauf genommen wird, damit die vorgeschriebene Unterbrechung möglich bleibt. Auch das ist schon während der jetzigen Baustellenzeit öfter passiert.

„Für Fahrgäste ist das oft irritierend, und auch für unsere Fahrerinnen und Fahrer ist das alles andere als eine angenehme Situation“, sagt Junkermann. „Natürlich möchten wir, dass unsere Fahrgäste zufrieden sind. Aber wenn Staus und Umleitungen zusammenkommen, ist kaum noch etwas planbar. Die Sicherheit und die Einhaltung der Ruhezeiten haben Vorrang.“

 

Also: Fahrer und Fahrgäste sitzen gemeinsam „in einem Boot“, bzw. Bus. Und beide können für die aktuelle Lage nichts. Da gilt das gleiche wie für den Individualverkehr: Ruhe bewahren, Nerven behalten und das Beste aus der Situation machen.

 

Bericht: KA
Foto: anzeiger24.de

 

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