Ampelkoalition legt Entwurf für neues Infektionsschutzgesetz vor

Die Zahlen im Kreis Mettmann

Wie geht es nun weiter mit den Corona-Maßnahmen, wenn die Ampel-Koalition (SPD, FDP und Grüne) tatsächlich die Regierungsgeschäfte übernehmen?
Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte ja angekündigt, dass die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ am 25. November 2021 enden solle. Die Impfquote sei mit ca. 67% zwar immer noch nicht hoch genug. Dennoch rechtfertige sie für die geimpften Menschen keine Grundrechtseinschränkungen mehr wie zum Beispiel Lockdowns, Kontaktverbote oder Zugangsbeschränkungen zu Kultureinrichtungen oder Restaurants.

Was also tun? Die voraussichtlich zukünftigen Koalitionspartner haben nun einen Gesetzentwurf vorgelegt, über den am 11. November im Bundestag debattiert werden soll.

 

Die wichtigsten Punkte:

  • Die Corona-Tests sollen wieder ausgeweitet werden. Auch die Gratis-Tests soll es wieder geben. 
  • Bundesweit soll es keine 2G-Regel geben. Gegebenenfalls nur in Ländern oder Regionen mit hohen Inzidenzen.
  • Aber 3G am Arbeitsplatz können sich die drei Parteien vorstellen.  
  • Für Krankenhaus- und Pflegepersonal, das mit Covid 19-Patienten in Kontakt kommt, sollen „zielgerichtete Zuschläge“ gezahlt werden.
  • Eine Testpflicht für Pflegepersonal und Besucher in Seniorenheimen enthält der Gesetzesentwurf nicht. 
  • Die üblichen AHA-Regeln (Abstandsgebot, Maskenpflicht in geschlossenen Räumlichkeiten etc.) sollen ebenfalls weiterhin gelten.
  • Arbeitgeber (in bestimmten Bereichen) sollen den Impf- oder Serostatus ihrer Beschäftigten in Bezug auf Covid 19 abfragen dürfen.
  • Zugleich sollen Arbeitgeber motiviert werden, die Impfbereitschaft der Angestellten durch „Ansprache oder eine innerbetriebliche Informationskampagne“ zu erhöhen.
  • So will die künftige Ampelkoalition verhindern, dass es erneut zu Lockdowns, Schulschließungen oder gar Ausgangssperren komme. 
  • Die Sonderregelungen zum Kinderkrankengeld, Mindestsicherungssystemen oder Mindesteinkommensgrenze nach dem Künstlerversicherungsgesetz sollen verlängert werden.
  • Die Fälschung von Impfausweisen oder Gesundheitszeugnissen soll härter bestraft werden.

 

Diese Regeln sollen vorerst bis zum 19. März 2022 wirksam bleiben. 

 

Die Lage im Kreis Mettmann

Zur Erläuterung: Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage sind 

– die Inzidenz; Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 35, danach 35 bis 100 und über 100

– die Hospitalisierungsrate; Fälle der „Corona-Patienten mit Symptomen“ im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 1,5, danach 1,5 bis 5 und über 5

– die Auslastung der Intensivbetten; Schwellenwerte: unter 3%, danach 3 bis 12% und über 12%)

Werden zwei der drei Leitindikatoren drei Tage hintereinander in der jeweiligen Stufe überschritten, werden bestimmte Maßnahmen notwendig. Das Robert-Koch-Institut erläutert dies näher auf Seite 8 und 9 in diesem Dokument

 

Krankenhaus-Belegungen 

Bundesweite Hospitalisierungsrate: 4,31 (Fälle pro 100.000 Einwohner bundesweit) am Dienstag, 9. November. Am Montag lag der Wert bei 3,93. Die Krankenhausbelegungen steigen also seit Tagen wieder an…

Quelle: Robert-Koch-Institut

 

Betten-Belegungen im Kreis Mettmann

47 von 61 Intensivbetten belegt (eins weniger als am Montag). 
Zwei Patient(innen) wegen Covid 19 in intensivmedizinischer Behandlung (eine weniger als am Montag), Beider werden invasiv beatmet (eine Person mehr als am Montag).  

3,28% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind nach wie vor mit Covid 19-Patienten belegt (5% am Montag).  

Quelle: DIVI Intensivregister 

 

Laut Kreis Mettmann liegen am Dienstag 26 Personen „im Krankenhaus“ (zwei mehr als am Montag).
Hinweis: Auch Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat. 

 

Inzidenz

Die Inzidenz im Kreis Mettmann liegt am heutigen Dienstag, 9. November, bei 133,2. Am Montag stand der Wert bei 129,7.  

Die Inzidenz liegt landesweit bei 130 (123,2 am Montag), bundesweit bei 213,7 (201 am Montag).

 

Die Werte bei unseren Nachbarstädten im Vergleich: Solingen 118,7 (104,7 am Montag), Remscheid 101,3 (103,1) und Düsseldorf 144,6 (144,2, laut Oberbürgermeister Stephan Keller liegt die Impfdurchbruch-Quote bei den Neuinfektionen bei ca 43 Prozent).

Der Kreis Minden-Lübecke bleibt mit 258,5 (219,8) weiterhin „Spitzenreiter“, gefolgt von Leverkusen mit 201,3 (201,9) und Gütersloh mit 200,4 (193,2), sowie von Köln mit 192 (185,6) und dem Oberbergischen Kreis mit 170,8 (163).

 

Infektionszahlen

Der Kreis Mettmann gibt 1.106 infizierte, bzw. positiv getestete Menschen am heutigen Freitag an; am Montag waren es 1.138.

  

1.560 „Menschen in Quarantäne“ (am Montag waren es 1.550).

Wie ist diese Differenz zu den Infektionszahlen zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“

Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer oder Personen aus dem selben Haushalt sein, denen die Quarantäne verordnet wurde. 

 

Das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:

 Corona-9-November

 

Leider gibt es zwei neue Todesfälle: eine 61-jährige Frau aus Ratingen und ein 73-jähriger Mann aus Wülfrath. Damit zählt der Kreis bislang 793 Verstorbene.

Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.

 

Hinweis: Diese Seite wird täglich aktualisiert Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.dedeinlangenfeld.de und deinmonheim.de

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Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Dr Johnny Sangoquiza/Pixabay


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