Amtsleiter hält vier Wochen Wartezeit für Termin im Bürgerbüro für „gut“

In den Nachbarstädten klappt’s sofort…

Ständig erreichen uns Beschwerden von Bürgern über lange Wartezeiten bei Terminbuchungen im Bürgerbüro. Nach der Komplettschließung nach Ostern beträgt aktuell die Wartezeit 6 (in Worten: sechs) Wochen!

Über die langen Wartezeiten und die Entscheidung der Stadt, mit Ausnahme von dringlichen Angelegenheiten, Termine nur mit vorheriger Buchung zuzulassen, hatten wir bereits berichtet.

 

Die Stadt hat darauf verwiesen, dass eine vier-wöchige Wartezeit im kommunalen Vergleich „eine geringe Zeitspanne“ sei.

Den von der Stadt erwähnten „kommunalen Vergleich“ kennen wir nicht. Aber uns ist bekannt, dass Haaner und Langenfelder Büger:innen überhaupt keine Termine machen müssen, sondern jederzeit während der Öffnungszeiten des Rathauses ihre Anliegen vortragen können.

Warum kann sich Hilden nicht daran orientieren?

 

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Personalausstattung lässt angeblich keine kürzeren Wartezeiten zu

Auf weitere Nachfrage, ob zukünftig mit einer Reduzierung der Wartezeiten gerechnet werden könne, erklärt Amtsleiter Michael Siebert, eine geringere Wartezeit ließe sich mit den Ressourcen, die im Stellenplan vorgesehen sind, nicht erreichen!

Das ist nicht nachvollziehbar, denn im Bürgerbüro würden keine Stellen gekürzt!

  

Rathaus-Oeffnungszeiten

Am Rathaus sind aktuell noch die alten Öffnungszeiten angeschlagen, inklusive Samstag. 
Kein Hinweis darauf, dass man nur mit Terminbuchung erscheinen darf!

 

Wenn Bürger also nun bei identischer Personalstärke im Verhältnis zu „früher“ vier Wochen warten müssen, dann kann das nur am „System“ liegen.

Und natürlich daran, dass es sich die Stadt das so in den Kopf gesetzt hat. Da hilft auch kein Schönreden, man habe damit „einen Bürgerwunsch erfüllt“.

 

Sind die Hildener wirklich jemals repräsentativ danach befragt worden, ob ihnen eine wochenlange Wartezeit lieber ist, als mal kurz im Bürgerbüro auf den nächsten freien Platz zu warten??

 

Am derzeitigen Terminsystem soll sich nichts ändern!

Denklogisch ist es so, dass, sofern die Wartezeit ständig vier Wochen beträgt, die Personalstärke offenbar für das laufende Geschäft ausreicht.

Wäre das nicht der Fall, müsste ja kontinuierlich die Wartezeit länger werden.

 

Wir haben uns deshalb bei der Stadt danach erkundigt, ob es Bestrebungen gibt, die Wartezeiten auf zwei bis drei Tage zu verkürzen.

Würde man einmal den Rückstau abbauen, würde sich die Situation doch wesentlich entspannen.

 

Auf diese Frage sind wir leider ohne Antwort geblieben.

 

Viele Dienststellen führen ab sofort auch wieder offene Sprechstunden ein – nur nicht das Bürgerbüro

Zum Redaktionsschluss erreicht uns noch folgende Pressemitteilung des Rathauses: Dienstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr bieten viele andere Dienststellen im Rathaus, z.B. Bauaufsicht, Wirtschaftsförderung, Kulturamt oder Familienbüro ab sofort wieder offene Sprechstunden an. Bürger:innen können ohne Termin ins Rathaus kommen.

Mehr dazu…

 

Nach der Devise „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ können sich dann die Hildener:innen mit ihren Anliegen in fast allen Abteilungen des Rathauses zu Wort melden.

Ausgenommen sind aber leider weiterhin das Bürgerbüro, das Standesamt und das Amt für Finanzservice.

 

Bericht: Walter Thomas

Foto: anzeiger24.de / congedesign/Pixabay

 


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