Bürgerinfoveranstaltung: Anwohner sind wenig begeistert von dem Wohnbauprojekt
Dass der Bebauungsplan Nr. 139A, Hinterland Hofstraße 150 im Hildener Süden, auf wenig Begeisterung bei den Anwohnern stößt, ist keine Überraschung. Doch das Projekt ist politisch beschlossen und geht jetzt in die nächste Phase. Am Donnerstag, 21. November 2024, präsentierten das Stadtplanungsamt und das Planungsbüro ISR im Bürgerhaus den aktuellen Sachstand. Die Reaktionen im Publikum waren entsprechend kritisch.
Worum geht es nochmal?
Was ist geplant?
Alle Infos zum B-Plan sind auf der Internetseite der Stadt Hilden unter www.hilden.de/bplan139A einsehbar.
Die wichtigsten Punkte:
- Geplant sind elf Gebäudeblöcke, ein Mix aus Mehrfamilienhäusern (Ein- bis Fünfzimmerwohnungen) und Doppelhausbebauung mit 37 Wohneinheiten.
- Für die rund 28 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau werden mindestens 28 Stellplätze eingeplant. Für die Ein- und Zweifamilienhäuser sind Garagen, bzw. ein Parkdeck im Erdgeschoss vorgesehen.
- Das Plangebiet befindet sich auf einer Grünfläche zwischen Hofstraße und Eisenbahnlinie.
- Das Wohnquartier wird über eine neue Stichstraße, bzw. Spielstraße erschlossen.
- Regenwasser wird teils versickern, teils über eine Rinne ins benachbarte Regenwasserbecken abfließen.
- Schmutzwasser wird zum Kanal Karnaper Straße abgeleitet.
- Schallschutz: Vorbeifahrende Züge erzeugen einen hohen Lärmpegel, 70 dB(A). Und der Zugverkehr werde sogar noch zunehmen. Eine Lärmschutzwand sei nicht sinnvoll. Daher soll der westlich gelegene Gebäuderiegel selber als Schallschutz für die anderen Gebäude dienen. Das bedeutet: die Wohnungen müssen schalloptimiert angeordnet, bzw. schallabschirmend gebaut werden. So soll auf der Westseite das Treppenhaus eingeplant werden, damit es wie ein Schallschutz-Puffer wirkt.
- Bauträger ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft Hilden mbH (WGH). Bedeutet auch: die Wohnungen sind öffentlich gefördert und sollen dem Bedarf nach kostengünstigen Wohnraum nachkommen.
Was kritisieren nun die Anwohner?
Schon wieder soll in Hilden ein Stück Grünfläche verdichtet werden. Das war von Anfang an einer der Kritikpunkte.
Die direkten Anlieger befürchten aber vor allem, dass der Parkdruck auf der Hofstraße noch weiter steigt. Denn sie glauben nicht, dass die neuen Bewohnerinnen und Bewohner ihre Fahrzeuge nur in ihrem Quartier abstellen werden. Außerdem sei die Hofstraße ohnehin schon belastet, auch weil sie mittlerweile wegen der am Seitenrand geparkten Autos (die obendrein immer „dicker“ werden) nur noch einspurig befahren werden kann. Hinzu kämen viele „Schwarzfahrer“, wie es ein Zuhörer nannte, die die Hofstraße als Ausweichroute für die Buckelpiste Richrather Straße nutzen. Eine Radfahrerin erklärte außerdem, dass sie sich „belästigt“ fühle, weil sie stets ein „Fahrzeug im Nacken“ habe.
Diese Befürchtungen teilte Dezernent Peter Stuhlträger aber nicht: Nach seiner Erfahrung haben Menschen, die im öffentlich geförderten Wohnraum leben, nicht so viele Autos. Er rechnet nicht damit, dass sich die Verkehrssituation verändern wird – was viele Anwesende mit einem ungläubigen Kopfschütteln kommentierten.
Das Verfahren ist immer noch in einem frühen Stadium. Bis zum 5. Dezember 2024 können Anmerkungen und Kritik noch schriftlich an das Stadtplanungsamt im Rathaus oder per Mail an planung@hilden.de gesendet werden.
Es folgen noch weitere Schritte wie die Auswertung des Beteiligungsverfahrens, die öffentliche Auslegung und am Ende der Satzungsbeschluss.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de / Stadt Hilden / Pixabay
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