Bakterien im Trinkwasser an Hildener Schule entdeckt

Besorgte Eltern – Was unternimmt die Stadt Hilden?

Da haben sicherlich einige Eltern von Schülerinnen und Schülern einer weiterführenden Hildener Schule am Dienstagabend einen Schreck bekommen: Die Schulleitung teilte in einem Infobrief mit, dass bei einer Sonderuntersuchung Pseudomonas-Bakterien im Wasserversorgungsnetz des Gebäudes entdeckt worden seien.

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Wie gefährlich sind die Erreger?

Schaut man sich in aller Kürze auf diversen Fachseiten um, erhält man vielfältige interessante Aussagen.

Die IVARIO Dienstleistungen GmbH, ein Forschungslabor für Raumgesundheit, beispielsweise schreibt: „Für einen gesunden Organismus stellen Pseudomonas keine Gefahr dar. Anders sieht es jedoch bei Personen aus, die gesundheitlich angeschlagen sind oder einer Risikogruppe angehören. Pseudomonas aeruginosa ist besonders für Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich.“

 

Beim Umweltbundesamt heißt es ergänzend:
„Der Haupteintragspfad von Pseudomonas aeruginosa über kontaminiertes Wasser ist der Kontakt mit verletzter Haut.
(…) Als Erreger sporadischer Infektionen (…) sind durch P. aeruginosa ausgelöste Infektionen aus Sicht der öffentlichen Gesundheit so bedeutsam, dass alle Möglichkeiten der Verhütung (…) ergriffen werden müssen.“

 

Und genau das will die betroffene Hildener Schule nun auch tun und gibt einige Handlungsempfehlungen aus:

  • Augen und offene Wunden nicht mit dem Trinkwasser ausspülen
  • Wasser nicht trinken (als Vorsichtsmaßnahme bei unerkannten Wunden im Mundraum)
  • Toilettennutzung und Händewaschen sei „unbedenklich“

Stadt kündigt „umfassende Spülung“ an

Wie geht die Stadt Hilden nun mit diesem Vorfall um?

Das Rathaus antwortet uns: „Die Stadtverwaltung steht im engen Kontakt mit dem Kreisgesundheitsamt und wird eine umfassende Spülung des gesamten Wassernetzes der Schule durchführen. Alle Strahlregler (Düsen) an Wasserhähnen werden geprüft und ggf. ausgetauscht. Darüber hinaus erfolgt eine fortlaufende engmaschige mikrobiologische Kontrolle. Die nächste Wasserprobe wird am Donnerstag, 1. September 2022, entnommen. Mit dem Ergebnis kann Anfang der darauffolgenden Woche gerechnet werden.“

 

Die Stadt rät nun Personen mit Mukoviszidose und mit offenen Wunden sowie stark abwehrgeschwächten Personen und Kontaktlinsenträgerinnen und -trägern (soweit sie die Kontaktlinsen mit Leitungswasser reinigen), sich an die Schutzmaßnahmen zu halten.

 

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Warmwasser wurde abgestellt: War das die Ursache?

Als Energiesparmaßnahme hatte die Stadt Hilden im Juli angeordnet, das Warmwasser in Schulen und Turnhallen auf 15 bis 20 °C abzusenken.

Manche besorgte Eltern fragen sich jetzt vielleicht, ob es da einen Zusammenhang gibt.

Dazu erklärt die Stadt: „Das Ausschalten der Warmwasserbereitung ist nicht die Ursache für die Bakterienbildung. Bei der ursprünglichen Sonderuntersuchung des Trinkwassers handelt es sich um eine sogenannte ‚Kaltwassersystembeprobung‘. Diese führen die Stadtwerke in regelmäßigen Abständen an den Trinkwasserbrunnen und damit grundsätzlich im kalten Wasser durch.
Mögliche Gründe für die Entwicklung der Bakterien können beispielsweise Spülbecken sein, die sich in Räumen befinden, die nur selten oder temporär gar nicht genutzt werden (Stagnationswasser in den Leitungen). In diesen potentiellen ‚versteckten‘ Quellen hat die Verwaltung zwischenzeitlich selbstspülende Armaturen installiert.“

 

Für die Stadt Hilden steht daher fest: „Da das Ausschalten der Warmwasserbereitung nicht die Ursache für die Bakterienbildung ist, bleibt es bei der Planung, die Warmwasserbereitung bis Ende September ausgeschaltet zu lassen.“

Bericht: Achim Kaemmerer
Symbolfoto: Arek Socha/Pixabay

 


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