Brandschutz legt Notunterkunft im Hildener Süden teilweise außer Gefecht

Die Ende 2016 eingerichtete Notunterkunft auf dem Parkplatz Beckersheide stand von Anbeginn unter keinem guten Stern. Der erste „Bauträger“ ging pleite. Über 200.000 Euro waren futsch. Fast 1,85 Mio. Euro kostete dann der modulare „Neubau“, der dafür immerhin rund 200 Flüchtlinge aufnehmen kann. In 2018 dann das nächste Problem. Nach einem Brand in einem Abstellraum untersagte aus brandschutztechnischen Gründen die Bauaufsichtsbehörde die Nutzung des ersten Obergeschosses. Und weil die erforderlichen Reparaturarbeiten bis heute nicht durchgeführt worden sind, fehlen der Stadt damit wichtige Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge aus der Ukraine.

 

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Warum wurden die Reparaturarbeiten nicht schon längst in Auftrag gegeben?

Natürlich ist eine solche Frage berechtigt, aber im Kern unbegründet. Denn die Notunterkunft im Hildener Süden wurde ja explizit nur für die große Flüchtlingswelle 2015/16 benötigt. Im Jahr 2018, also dem Jahr als der Abstellraum gebrannt hat und die Nutzung des Gebäudes teilweise untersagt wurde, gab es keine Wohnungsengpässe mehr. Aus diesem Grund wurden zurecht keine Arbeiten vorgenommen.

 

Stattdessen machte sich die Stadt Gedanken über die weitere Verwendung der Wohncontainer. Im Sommer 2021 hat die Stadt versucht, die Notunterkunft zu veräußern. Doch kein Hersteller von Wohncontainern hatte Interesse. Auch die Möglichkeit einer Demontage und der Verkauf der Stahlbauelemente wurde erwogen. Doch am Ende wäre das alles wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen, so dass die Anlage einfach so belassen wurde und ein Teilbereich aktuell als Testentnahmestelle des Kreises Mettmann genutzt wird.

 

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Reparatur der Notunterkunft wird jetzt mit Hochdruck betrieben

Durch den Ukraine Krieg hat sich die Situation nun aber schlagartig geändert und aus dem bisherigen Pech mit der Unterkunft ist jetzt Glück im Unglück geworden, weil die Container jetzt schnell wieder genutzt werden können. 120.000 Euro soll die bauliche Herrichtung kosten. Erste Flüchtlinge konnten auch bereits in die Räumlichkeiten ziehen. Die weiteren Reparaturarbeiten laufen, so dass weitere Räumlichkeiten ab Ende März zur Verfügung stehen werden.

 

Bericht/Foto: Walter Thomas


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