Existenzängste wegen Energiepreise – was kann die Stadt tun?

Verbraucher AG schlägt Runden Tisch vor – Rat will über Hilfsfond diskutieren

Noch bevor Claus Pommer im Herbst 2020 zum Bürgermeister gewählt wurde, hatte er in der ersten Phase des Lockdowns einen „Runden Tisch“ für eine „Corona-Hilfe“ zwischen lokaler Wirtschaft und Verwaltung initiiert. Jetzt gibt es wieder einen guten Grund, ein solches Gremium einzuführen: In einem Brief an Bürgermeister Pommer schlägt die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann einen Runden Tisch zum Thema „Energieversorgung“ für Hilden vor.

Versorgungssicherheit, Kostenentwicklung und Bezahlbarkeit lösen bei den Bürgerinnen und Bürgern große Sorgen über ihre Lebenssituation in den nächsten Monaten und Jahren aus“, erklärt Erwin Knebel, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft in Hilden. „Die ehrenamtlichen Verbraucherschützer erleben täglich, dass viele Menschen große Ängste entwickeln, denn sie sehen ihre gesamte Lebensplanung in Gefahr. Es ist zu erwarten, dass viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt in ernsthafte oder gar existenzbedrohende Situationen kommen werden, wenn sie die Zahlungsaufforderungen ihres Energieversorgers erhalten. Die Menschen brauchen deshalb dringend verständliche Informationen, Rat oder auch praktische Unterstützung.“

 

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An einem Runden Tisch für Hilden sollten nach den Vorstellungen der Verbraucherorganisation die gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen aus Hilden gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, den Betroffenen mit „Rat und Tat“ zur Seite zu stehen.

Nun bleibt abzuwarten, wie die Stadt den Denkanstoß aufnimmt.

 

FDP wollte Energiefonds einrichten

Eine Initiative gab es bereits in der September-Sitzung des Stadtrates: Die FDP beantragte die Schaffung eines Energie-Hilfsfonds in Höhe von 500.000 Euro für bedürftige Kundinnen und Kunden der Stadtwerke.

Der der Antrag aber noch zu frisch war und sich die anderen Ratsmitglieder damit noch nicht näher befassen konnten, wurde er zunächst wieder zurückgezogen.

 

Doch die Idee soll weiterverfolgt werden, erklärt FDP-Fraktionschef Rudolf Joseph auf Nachfrage: „Das Thema ist allen Fraktionen wichtig – mit Ausnahme der AfD.“

Daher soll der Antrag nun überarbeitet und im November im Sozialausschuss und abschließend im Dezember im Rat zur Abstimmung gestellt werden. Außerdem soll sich der Ältestenrat noch einmal mit dem Thema auseinandersetzen.

 

Bleibt zu hoffen, dass die Hilfe dann rechtzeitig bei den Menschen ankommt, die sie wirklich benötigen…

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: F. Riether/Pixabay / Archiv anzeiger24.de

 


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