Fahrrad-Service-Stationen – bald auch in Hilden?

SPD stellt sich fünf Standorte im Stadtgebiet vor

Das ist doch praktisch: Wenn man eine kleine Reparatur an seinem Fahrrad vornehmen muss oder will, fährt man einfach eine so genannte Fahrrad-Service-Station mitten im Stadtgebiet an. Genau so etwas fehlt in Hilden, findet die SPD-Fraktion und will am Mittwoch, 23. November, im nächsten Stadtentwicklungsausschuss (ab 17 Uhr im Bürgerhaus) die Errichtung von fünf solcher Reparatursäulen beantragen.

 

Drei Stationen sollen in der Innenstadt und jeweils eine am Nordmarkt sowie am Nahversorgungszentrum an der St. Konrad-Allee installiert werden. Nach einer Probephase wären weiteren Standorte, beispielsweise im Schulzentrum Holterhöfchen, denkbar.

„Die Zahl der Fahrräder in Hilden hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Die Bürgerinnen und Bürger legen immer mehr Wege, beispielsweise in die Innenstadt und zu den Nahversorgungszentren, per Fahrrad und E-Bike zurück“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Kevin Buchner. Eine „attraktive Fahrradinfrastruktur“ bietet mehr Menschen einen Anreiz, „ihren Weg in Hilden mit dem Rad zu bewältigen und so die Hauptverkehrsstraßen vom motorisierten Verkehr zu entlasten.“

Zusammen mit lokalen Interessengruppen wie dem ADFC soll sich die Verwaltung ein Konzept überlegen.

 

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Was sind Fahrrad-Service-Stationen?

Fahrrad-Service-Stationen sind meist säulenförmige Reparaturstände (Beispielfoto oben; Timmerndorfer Strand), die ein Sammelsurium an Werkzeugen für die Stahlrösser bereit halten, zum Beispiel Luftpumpen mit Adapter für alle gängigen Ventilsysteme sowie Schraubendreher, Maulschlüssel, Sechskantschlüssel, Reifenheber etc.

 

„Je nach Ausstattung, Größe und Gestaltung der Fahrrad-Service-Stationen liegen nach einer ersten Marktrecherche die Kosten für eine Station in der Größenordnung von ca. 2.500 bis 3.000 Euro brutto“, rechnet die Stadtverwaltung (die das Konzept umsetzen muss, sofern es von einer Mehrheit beschlossen wird) vor. „Hinzu kommen die Kosten für ein Betonfundament, auf dem die Station befestigt wird. Bei fünf Stationen, die zusammen mit den Abstellanlagen für Lastenfahrrädern aufgestellt würden, ergeben sich also nach erster Einschätzung Kosten von ca. 15.000 bis 20.000 Euro plus Montage. Für Unterhaltung und Pflege sind (Stand 07/2022) ca. 10 Euro/Monat zu berücksichtigen, bei fünf Standorten als ca. 600 Euro jährlich.“

 

Die Stadt müsse sich aber „Paten“ als Partner suchen, die die Stationen regelmäßig checken und pflegen. „Ob in Hilden solche gewerblichen Paten gefunden werden können, lässt sich derzeit nicht absehen“, heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung.

 

Alternativ gibt es moderne Selbstbedienungsautomaten. Diese benötigen allerdings „deutlich mehr Platz als Fahrrad-Service-Stationen, einen Stromanschluss (den weder Fahrrad-Service-Stationen noch Abstellanlagen für Lastenfahrräder benötigen) und zudem erhöhte soziale Kontrolle sowie eine dauernde Unterhaltung“.

Solche Automaten könnten nur gewerbliche Anbieter aufstellen, unterhalten und betreiben: „Ob es hierzu in Hilden einen Markt gibt, dass diese Automaten wirtschaftlich betrieben werden können, kann die Verwaltung nach heutigem Kenntnisstand nicht beurteilen, hat aber Zweifel, weil bisher von gewerblichen Anbietern keine entsprechenden Anfragen an die Stadtverwaltung gerichtet wurden.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Achim Wagner/Adobe Stock

 


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