Familienentlastung: Was hat der Rat nun beschlossen?

Keine Beiträge für Ferienangebote an Grundschulen – und sonst?

Ein hehres Ziel von Bürgermeister Claus Pommer ist es seit längerem, dass die in der Corona-Zeit gebeutelten Familien eine kleine Entschädigung erhalten sollen. Und ein plötzlicher Geldsegen im Stadthaushalt kam ihm da sehr gelegen. 

Was ist nun daraus geworden? Für den Stadtrat am 22. Juni hat seine Stadtverwaltung nun einige Vorschläge erarbeitet.

Über die wesentlichen Punkte hatten wir im Vorfeld berichtet

  

So soll die Stadt auf die Beiträge für die Betreuungsangeboten an Grundschulen in diesen Sommerferien verzichten. Für Freizeiteinrichtungen wie Hi-Fly oder Hildorado soll es Gutscheine als Ergänzung zur Familienkarte geben. 

 

Und die Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte in Kitas und OGS sollen verbessert werden – auch davon könnten Familien profitieren.  

 

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Und was sagt der Stadtrat nun?

Nicht wirklich viel. Und das war auch nicht zu erwarten; dafür waren die Infos noch zu frisch. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause wurde gerade einmal die Beitragsfreiheit für die Ferienbetreuung abgenickt

Alle anderen Vorschläge sollen dann später in den Fachgremien diskutiert werden. Und die nächsten Sitzungen gibt es erst wieder ab Mitte August.

 

SPD: Hoher Aufwand, drohender Nachtragshaushalt und nur kurzfristigen Effekt

Denn es besteht ein hoher Beratungsbedarf bei so einem Paket. 

So kommentiert beispielsweise die SPD-Fraktion auf Nachfrage vom anzeiger24.de: „Leider zeigt sich, dass die Probleme, die wir schon vor Wochen aufgezeigt haben, bewahrheiten. Auf Drängen des Bürgermeisters wurden viele kleine Maßnahmen vorgeschlagen, die einen hohen Verwaltungsaufwand bedingen, ggf. sogar die Aufstellung eines Nachtragshaushalts notwendig machen und trotzdem nur kurzfristige Effekte haben. Wir würden gerne über längerfristige, strategische Maßnahmen für mehr Familiengerechtigkeit diskutieren.“ 

 

Und auch der Jugendamtselternbeirat hatte bereits kritisiert, dass diese Vorschläge kein großer Wurf seien.

 

Also: Eltern brauchen weiterhin viel Geduld, wenn sie sich etwas erhoffen. Und wie die Entlastung am Ende tatsächlich aussieht, ist noch völlig offen. Vielleicht können die Entscheidungsträgerinnen und -träger die Sommerferien einmal nutzen, um ihre Gedanken und Ideen zu sortieren.

 

Bericht: Achim Kaemmerer

Foto: Tumisu/Pixabay

 


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