Klemmbrett-Masche: Falsche Spendensammlerinnen wollten Mitleid erzeugen

Gleich zwei Fälle in der Fußgängerzone – aufmerksame Zeugen halfen bei Festnahme

Am Mittwochmittag, 22. März 2023, konnte die Polizei dank aufmerksamer Zeugen gleich mehrere Betrügerinnen fassen, die in der Hildener Fußgängerzone zunächst einen Senioren bestohlen und anschließend eine 42-Jährige bedroht hatten.

 

Hilfsbereitschaft ausgenutzt

Gegen 11:10 Uhr wurde ein 85-jähriger Hildener auf dem Nové-Mesto-Platz von einem weiblichen Duo mittels eines vorgehaltenen Klemmbretts um eine Spende für Kinder gebeten. Während der hilfsbereite Senior 20 Euro aus seinem Portemonnaie übergab, nutzte eine der Frauen den Moment aus und stibitzte weitere Scheine aus der geöffneten Geldbörse des Mannes. Dieser bemerkte die Tat jedoch unmittelbar und forderte die Diebin lautstark zur Rückgabe des Bargeldes auf.

 

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Während das Duo in Richtung Schwanenstraße flüchtete, bat der Senior mehrere zufällig vor Ort anwesende Zeugen um Hilfe.
Während eine 62-jährige Haanerin die Polizei alarmierte, verfolgten ein 17- und ein 36-jähriger Hildener couragiert das Duo und konnten dieses schlussendlich stellen.

 

Alarmierte Beamte der Polizei Hilden nahmen die Tatverdächtigen im Alter von 19 und 25 Jahren vorläufig fest. Sie brachten sie zur Polizeiwache Hilden und leiteten ein Ermittlungsverfahren ein. Bei der körperlichen Durchsuchung konnte bei der 19-Jährigen die am Körper versteckte Tatbeute in Höhe von 195 Euro sichergestellt werden.

 

Rosen als Lockmittel

Gegen 13 Uhr alarmierten erneut aufmerksame Zeugen die Polizei, nachdem sie mehrere verdächtige Personen auf dem Warrington Platz beobachtet hatten. Die mindestens vierköpfige Gruppe, die mit einem Kleinkind in einem Kinderwagen mehreren Fußgängern zunächst Rosen verschenkt und dann anschließend um eine Spende gebeten hatte, war mit einer 42-jährigen Hildenerin in Streit geraten.

Die Dame war nach dem Erhalt der Rose, nach eigenen Angaben, um eine Spende in Höhe von 10 Euro gebeten worden. Als sie dies ablehnte und die Rose zurückgeben wollte, wurde sie von einem männlichen Mitglied der Gruppe bedroht.

 

Die Beamten konnten bei der Fahndung drei weibliche Tatverdächtige im Alter von 18, 19 und 37 Jahren auf der Straße Am Kronengarten mitsamt dem Kleinkind antreffen. Sie stellten zahlreiche Rosen sowie ein Klemmbrett sicher, mit dem die Tatverdächtigen augenscheinlich in betrügerischer Absicht Spenden gesammelt hatten.

 

Die Frauen aus Velbert wurden vorläufig festgenommen und zur Polizeiwache Hilden gebracht. Zudem konnten die Beamten den 30-jährigen Velberter ermitteln, der die 42-jährige Hildenerin zuvor bedroht haben soll. Gegen das Quartett wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

 

Polizei warnt vor unseriösen Spendenaufrufen

Die Kriminalpolizei übernahm in beiden Fällen die weitere Bearbeitung. Auf Anordnung der zuständigen Staatsanwaltschaft wurden die Tatverdächtigen nach dem Abschluss erster kriminalpolizeilicher Maßnahmen von der Polizeiwache entlassen.

 

Die Polizei nutzt den aktuellen Vorfall, um erneut eindringlich vor den unterschiedlichen Maschen der Betrügerinnen und Betrüger zu warnen.

Insbesondere mit der sogenannten „Klemmbrett-Masche“ versuchten sie Mitleid zu erregen, um so eine Geldspende zu erhalten.

Man solle daher „misstrauisch“ sein, wenn man von einer solchen Person angesprochen wird, so der Ratschlag.

Zumeist handelt es sich um unseriöse Spendenaufrufe, und das gespendete Bargeld werde schlussendlich „missbräuchlich verwendet“.

Auch sollte man während des Gesprächs auf Wertgegenstände acht geben und im Zweifel die Polizei rufen.

 

Quelle: Kreispolizei Mettmann
Fotos/Collage: Archiv anzeiger24.de / No-longer-here/Pixabay

 


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