Immer mehr Schlaglöcher – Was tut die Stadt Hilden?

ADAC beklagt: Kommunen sparen bei der Behebung von Straßenschäden

Viele Straßen – auch in Hilden – sind mittlerweile eine Ruckelpiste. Vor kurzem hatte der ADAC beklagt, dass die Zahl der Schlaglöcher in NRW zunehmen, und dass die Kommunen zu wenig dagegen unternehmen. Wir haben berichtet.

Insbesondere wegen der Kosten würden viele Städte und Gemeinde an der Reparatur sparen und Schäden „nur vorübergehend“ beheben.

Wir haben bei der Stadt Hilden nachgefragt: Was sagt das Tiefbau- und Grünflächenamt zu den Behauptungen des ADAC?

 

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Wir haben folgende schriftliche Antworten erhalten:

 

Der ADAC sagt: Finanziell belastete Kommunen sparen vor allem an der Straßensanierung. Wie ist die Situation aus Sicht der Stadtverwaltung in Hilden?

Stadt Hilden: Der Stadt Hilden stehen ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung, um notwendige Sanierungen der Straßen in städtischer Baulast bzw. Trägerschaft durchzuführen. Die Mitarbeitenden des Tiefbau- und Grünflächenamtes begehen und bewerten das kommunale Straßennetz regelmäßig, um Verkehrsgefährdungen vorzubeugen. Aktuell sind auf städtischen Straßen – im Gegensatz zu den Bundes- und Landesstraßen in Hilden [wie zum Beispiel die Richrather Straße, Anm.d.Red.] keine Straßenabschnitte mit Schlaglöchern oder anderen Gefahren für die Verkehrssicherheit bekannt.

Allerdings ist hier noch der diesjährige sog. „Frost-Tau-Wechsel“ abzuwarten, um eine verlässliche und abschließende Aussage treffen zu können.

 

Wie viele Schäden wurden in den vergangenen Jahren behoben?

Stadt Hilden: Eine Gesamtstatistik über alle kleinen und großen Maßnahmen wird nicht geführt.

 

Wie viel investiert die Stadt in den Unterhalt/die Reparatur ihrer Straßen?

Stadt Hilden: Im Haushaltsjahr 2023 stehen rund 1 Mio. Euro für die Straßen- und Gehwegunterhaltung zur Verfügung.

 

Der ADAC sagt: Schlaglöcher werden meistens nicht richtig, bzw. nicht nachhaltig repariert – mit Kaltasphalt, der nicht richtig bindet und wieder ausbrechen kann. Betroffene Straßenstücke müssten aber ausgefräst und mit heißem Asphalt erneuert werden.

Wie handhabt die Stadt Hilden die Reparatur von Schlaglöchern auf den städtischen Straßen?

Stadt Hilden: Im Rahmen der technischen und wirtschaftlichen Abwägung werden unterschiedliche Straßensanierungsverfahren angewandt, wie z.B.

  • Heiß-, Guss-, Kaltasphalt,
  • Einbau dünner Asphaltdeckschichten,
  • Straßendeckensanieurng oder eine
  • grundhafte Sanierung / Neubau

Je nach Bewertung des Schadens legt das Tiefbau- und Grünflächenamt ein Verfahren zur wirtschaftlichen Schadensbeseitigung fest. Bei einem punktuellen Ausbruch (Schlagloch) erfolgt die Behebung der Schäden durch den Zentralen Bauhof.
Ist das Schadensmaß größer bzw. flächiger, wird ein Straßenabschnitt saniert.

 

Zum Thema Kaltasphalt: Dieses Sanierungsverfahren zeichnet sich durch eine schnelle und unkomplizierte Verarbeitung aus und wird vorzugsweise zur kurzfristigen Schadensbeseitigung und Sicherstellung der Verkehrssicherheit eingesetzt.

 

Anm.d.Red.: Genau diese „Kurzfristigkeit“ kritisiert der ADAC ja gerade… 

 

Der ADAC sagt: Der Straßenbaulastträger (also ggf. die zuständige Kommune) haftet bei durch Schlagloch entstandenen Schäden beispielsweise, wenn die Verkehrssicherheitspflicht verletzt, Straßen nicht regelmäßig kontrolliert oder bekannte Schäden nicht behoben werden. Es reiche u.U. aber auch, ein Warnschild aufzustellen (wobei es dazu auch gegenteilige Urteile gibt, hier ein Beispiel). 

Wie geht die Stadt Hilden mit dieser Gefahrensituation um? Gibt es Hinweisschilder?

Stadt Hilden: Zurzeit sind keine Gefahrensituationen auf den städtischen Straßen bekannt. Die engmaschige Kontrolle des kommunalen Straßennetzes soll Gefahrensituationen vermeiden, bevor sie entstehen.

An städtischen Straßen liegt derzeit keine Notwendigkeit vor, auf Schäden hinzuweisen. Im Bedarfsfall könnten jedoch Hinweisschilder durch den Zentralen Bauhof aufgestellt werden.

 

Gab es in den vergangenen Jahren Klagen wegen Schadensersatzansprüchen gegen die Stadt, z.B. wg. unzureichender Hinweise, nicht reparierter Schlaglöcher o.ä.?

Stadt Hilden: Nein.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos/Collage: anzeiger24.de / Pixabay

 


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