Tarifkonflikt Öffentlicher Dienst: Streik bei Betreuung und Rheinbahn geht weiter

ver.di akzeptiert Arbeitgeberangebot nicht – Droht ein „langer Erzwingungsstreik“?

Bis zur dritten Tarifverhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst – 27. bis 29. März – ist es nicht mehr so lange hin. Die Gewerkschaften – allen voran ver.di – wollen aber die Zeit nutzen, um weiter Druck auf die Arbeitgeberverbände von Bund und Kommunen zu erhöhen.

Daher sind die Beschäftigten der Kommunen, im Nahverkehr, der Ver- und Entsorgung sowie im Gesundheitswesen und anderen Bereichen in Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Remscheid sowie im Kreis Mettmann, am Dienstag, 21. März, erneut zum Streik aufgerufen.

 

Davon könnten auch wieder städtische Einrichtungen in Hilden betroffen sein.

 

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„Die Verwaltung rechnet aktuell damit, dass es sowohl zu Einschränkungen bei den städtischen Kindertageseinrichtungen als auch im Offenen Ganztag kommen kann“, teilt der Erste Beigeordnete und Jugenddezernent Sönke Eichner mit: „In diesem Fall werden wir alles daran setzen, für diejenigen, die zwingend auf die Betreuung angewiesen sind, eine Lösung zu finden.“ Das kennen viele Eltern bereits von früheren Ankündigungen.

„Ob und inwieweit im OGS-Bereich Betreuungskräfte, die nicht über ver.di organisiert sind, die Betreuung übernehmen können, hängt von der Situation vor Ort ab“, heißt es weiter. „Die Einrichtungen werden die Familien eigenständig über die gewohnten Kanäle (App beziehungsweise E-Mail) informieren.“

 

Das Rathaus betont aber auch: „Alle anderen Dienststellen der Stadtverwaltung Hilden, zum Beispiel Bürgerbüro und Standesamt, sollen nach Möglichkeit öffnen. Gegebenenfalls kann es zu längeren Wartezeiten kommen.“

Es ist also ratsam, sich kurzfristig unter www.hilden.de/aktuelles zu informieren.

Feuerwehr und Rettungsdienst seien selbstverständlich erreichbar und im Einsatz.

 

Stillstand bei Rhein- und Regiobahnen

Aber auch Fahrgäste müssen sich auf weitere Einschränkungen gefasst machen. Bereits am heutigen Montag sowie am Dienstag, 20. und 21. März, ruft ver.di die Beschäftigten der Rheinbahn, die Bahnen der Stadt Monheim und die Regiobahn (RE 47 und S28) zur Arbeitsniederlegung auf.

Einige Busse sollen aber – dank Subunternehmen – u.a. in Hilden und Langenfeld unterwegs sein.

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ver.di fordert „deutliche Gehaltssteigerung“ und „attraktivere Arbeitsbedingungen“

„Die Arbeitgeber müssen den Ernst der Lage begreifen“, sagt Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. „Wir müssen vor allem in den unteren und mittleren Entgeltgruppen eine deutliche Gehaltssteigerung erreichen, um Reallohnverluste zu vermeiden. Sonst wissen die Menschen nicht mehr, wie sie über den Monat kommen sollen.“

 

 

Außerdem müsse der öffentliche Dienst angesichts des Fachkräftemangels attraktiver werden: „Uns laufen die Leute weg aus dem Öffentliche Dienst und gehen dahin, wo sie mehr verdienen.“

In der dritten Verhandlungsrunde müsse, so die Gewerkschafterin, ein deutlich besseres Angebot kommen, sonst drohe ein „langer Erzwingungsstreik“.

 

Mehr Hintergrundinfos: Wer fordert und bietet was?

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto: anzeiger24.de

 


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