Schon wieder fünf Wochen Wartezeit auf einen Termin im Bürgerbüro

Hilden hat die längsten Wartezeiten im Kreis Mettmann

***Leitartikel***

Corona hat vieles verändert. Doch während in Wirtschaft und Gesellschaft längst alles wieder im Normalbetrieb läuft, hinkt das Hildener Rathaus der Entwicklung zur Normalität hinterher. Konkret geht es um die Öffnungszeiten und Verfügbarkeit des Bürgerbüros.

 

Mit Beginn der Pandemie wurde das Bürgerbüro als „Maßnahme zum Infektionsschutz“ geschlossen, der Samstagsservice gestrichen und ein Terminbetrieb eingeführt.

Wer heute seinen Personalausweis verlängern lassen muss, kann nicht mehr einfach ins Bürgerbüro gehen, so wie sich das jahrelang bewährt hatte, sondern muss vorab online oder telefonisch einen Termin buchen.

 

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Die Maßnahme des Terminbetriebes hat die Verwaltung damit begründet, dass Rat suchende Bürger nicht warten müssten – weil sie ja einen Termin gebucht haben. Doch diese Begründung ist wenig stichhaltig. Denn Tatsache ist, dass allein die Wartezeit auf einen Termin aktuell bei fünf Wochen (!) liegt.

 

Öffnungszeiten des Bürgerbüros wurden sukzessive reduziert

Wer heute am Rathaus vorbeischaut, erkennt links neben der Eingangstür einen Aushang mit den Öffnungszeiten des Bürgerbüros.

Doch dieser Aushang ist seit Jahren überholt. Im Jahr 2017 war das Büro noch an 38 Stunden in der Woche für seine Bürger da. U.a. am „langen Donnerstag“, in den Mittagszeiten und am Samstag. Im Laufe der Jahre wurden der Donnerstag gekürzt, zur Mittagszeit geschlossen und während der Pandemie dann auch der Samstag gestrichen.

 

Diese Maßnahmen hat die Verwaltung eigenständig getroffen. Erst nach einem „Machtwort“ der CDU (Ratsentscheid) hat sich die Verwaltung dazu bereit erklärt, ab Juni jeweils am ersten und dritten Samstag eines Monats zwischen 9 und 12 Uhr zu öffnen. Diese Maßnahme gilt zunächst für ein Jahr. Darüber hatten wir berichtet.

 

Geringere Öffnungszeiten – mehr Personal

War das Bürgerbüro vor wenigen Jahren noch an 38 Stunden für die Hildener da, sind es aktuell nur noch 34 Stunden. Daran ändert auch die zukünftige Samstagsöffnung nichts. Denn nach einer Samstagsöffnung schließt das Bürgerbüro am darauffolgenden Montag drei Stunden früher. Doch obwohl sich damit per Saldo an den Servicezeiten nichts ändert, muss aus Sicht der Verwaltung eine weitere Halbtagskraft her, um eine kontinuierliche Bürobesetzung zu garantieren.

 

Warum dauert es bis zur Samstagöffnung so lange?

Obwohl mit der künftigen Samstagsarbeit ja „nur“ der alte Zustand wiederhergestellt wird, muss diese Maßnahme im Rathaus viele Hürden passieren: Ordnungsamt, das Amt für Personalservice, das Amt für Verwaltungsorganisation, das Amtes für Gebäudewirtschaft und natürlich der Personalrat müssen gefragt werden. So etwas dauert.

Und dann sind da natürlich auch noch die Mitarbeiter, die möglicherweise nur ungern auf die freien Samstage der vergangenen Jahre verzichten wollen.

 

Terminwartezeiten in Hilden sind die längsten im Kreis Mettmann

Wer am 14. März einen Termin buchen wollte, konnte diesen Termin frühestens am 18. April haben

 

In acht Städten des Kreises sind die Bürgerbüros ohne Terminbuchung geöffnet.

Probleme gibt es dabei nicht – hat es ja früher in Hilden auch nicht gegeben.

Nur in Hilden und in Velbert muss man sich anmelden. In Velbert gibt es allerdings neben der Terminbuchung, die im Übrigen innerhalb weniger Tage angeboten wird, auch die Möglichkeit einer tagesaktuellen „Spontanbuchung“, die unmittelbar vor Ort gebucht werden kann.

In Hilden wartet man hingegen aktuell geschlagene fünf Wochen.

 

Bericht: Walter Thomas

Fotos: anzeiger24.de 

 


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